Durch die Hintertür zum Shopware Plan

Wenn du einen 3-Jahres-Vertrag mit einem x-beliebigen Unternehmen abschließt. Wie lange läuft dann der Vertrag? Ich glaube, du kannst deine Frage selbst beantworten.

Niemand zwingt dich, irgendwelche Verträge abzuschließen.

Shopware bietet solche Verträge an, um selbst Planungssicherheit zu haben. Das sollte jeder Unternehmer nachvollziehen können.

Komisch, dass viele internationale Unternehmen aus anderen Ländern sich bemühen, die wichtigsten Teile ihrer Website in mehreren Sprachen vorzuhalten und ggf. automatisch zur richtigen Sprachversion anhand z.B. des User Agent-Strings zu wechseln.

Ich sehe es so, dass die internationale Ausrichtung mit Fokus auf Europa vielleicht auch Erfolg gehabt hätte. Aber nun scheinen die Entscheidungen vor allem in Übersee getroffen zu werden und in Europa passend dazu der Hampelmann gemacht zu werden. Das funktioniert eben weniger gut.

Man startet für SaaS mit einem Preismodell, das im direkten Vergleich mit Shopify nicht wirklich konkurrenzfähig wirkt, als Anbieter für SaaS war man bislang unbekannt und „begeistert“ Interessenten dann noch mit Bewertungen der Note Ungenügend. In dieser Konstellation beissen halt nur wenige an.

Ich habe mich gefragt, warum man sich gleich alles ans Bein gebunden hat, also SW6 und SaaS gleichzeitig zu machen. Und die vielfach unnötige Komplexität - siehe meinen Post zur Anpassung der Dokumentvorlagen - tut man sich nur dann an, wenn man es muss. Shopware hatte viele Funktionen, Einstellungen usw. in SW5 schon wesentlich besser und nutzerfreundlicher gelöst. Unter dem Strich sehen wohl viele Shopbetreiber, die weder Headless noch Social Commerce usw. brauchen, Shopware 6 eher als einen Rückschritt der Möglichkeiten an, der ihnen zudem noch teurer verkauft wird.

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Ja, Shopware bekommt so Planungssicherheit. Die Händler haben in der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland und Europa selbst diese Planungssicherheit aber oftmals nicht mehr für 3 Jahre.

Mit manch anderem Shopsystem bekommt man für 3 x 3600 Euro bereits mit einem Freelancer einen Relaunch finanziert. Zwar ohne Shopware, die vielen beworbenen Features etc., aber dafür mit Planungssicherheit für die Händler. Solange da notwendige Anbindungen an ERP & Co. vorhanden sind, alles kein Problem.

Hier hast du völlig Recht. In unserer Branche streicht derzeit einer nach dem anderen die Segel. Wer will sich denn da einen solchen Vetrag ans Bein nageln? Die Plugins sind ja schon so unverschämt teuer. Und Rabatt auf Jahresmiete für die Plugins? Kann man doch auch vergessen! Jedes Plugin- oder Shopupdate bei Shopware ist russisches Roulette. Man weiß nie, ob hinterher der Shop noch läuft und man das Plugin dauerhaft nutzen kann.

Man hat also hier effektiv dann: Plugin-Kosten (bei uns 1200 im Monat mit Pickware), die Grundkosten 600 Euro, Agenturkosten rund 1000 im Monat. Um die Agentur kommt man bei dem vielen unausgegorenen Kram kaum herum. Dann brauchen wir zusätzlich noch Barcodeshipping, weil es hier kein GO-Plugin gibt. Wir sind also bei deutlich mehr als 3000 Euro Grundkosten im Monat nur für unseren einen kleinen Shop. Hosting kommt auch noch mit 320 Euro obendrauf.

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@Hundefreund
320 Euro im Monat für für Hosten?! Sicher dass ihr das braucht? Wieviel Besucher, Produkte und Varianten und Bestellungen und wieviel belegten Speicher? Ich denke das geht auch deutlich günstiger. Kannst auch gerne ne PM schreiben.

Wir haben uns in der Dokumentation einmal die Funktionsweise der Erweiterung „Shopware GMV Reporting“ angeschaut. Pikant und datenschutzrechtlich fragwürdig wirkt auf uns dieser Teil:

Phase 1: Historische Datenabfrage

Nach der Installation wird eine API-Schnittstelle bereitgestellt, um historische Daten abzurufen. In dieser Phase werden alle relevanten GMV-Daten der Vergangenheit schrittweise abgerufen. Dieser Prozess erfolgt in Intervallen von 10 Minuten, wobei die Daten der Vergangenheit bis zum aktuellen Tag nach und nach abgerufen werden.

Quelle: Shopware 6 - Shopware Erweiterungen - Shopware GMV Reporting

Da stellt sich die Frage, inwieweit das so überhaupt datenschutzrechtlich zulässig ist, wo doch die neuen AGB samt der GMV-Pflicht erst ab dem 24.03.2025 gelten? Folglich dürften die GMV-Daten IMHO erst ab diesem Stichtag erfasst werden.

Fazit: Wir werden anstelle der Erweiterung lieber das Formular nutzen und werden das auch allen uns bekannten Shopbetreiber-Kollegen empfehlen, die Shopware 6 nutzen.

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Hast du denn überhaupt ansatzweise eine Ahnung, was sich hinter dem Begriff Datenschutz verbirgt. Nenne mir bitte einen konkreten Datensatz, der auch nur ansatzweise problematisch wäre.

Und auch bei deinem nächsten Punkt. Wenn du einem Vertrag/AGBs, etc. zustimmst, dann kann dies Auswirkungen auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben.

Ich bitte dich freundlich, solche Posts zu unterlassen. Danke.

Mit einem eigenen Managed Server bei einem besseren Hosting Anbieter geht das schnell.

So viel wieder zur Diskussionskultur hier.
Das ist eine berechtigte Frage und Sorge von @SmokeSmart. Ob es nun Datenschutz ist, oder ein anderes rechtliches Gebiet, der Kern der Frage ist ein anderer.

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Datenschutz heisst in erster Linie, dass es einen Anbieter nicht zu interessieren hat, was seine Kunden vor einer solchen Anpassung oder auch vor einem (neuen) Vertragsverhältnis umgesetzt haben. Kennst Du den Grundsatz der Datensparsamkeit in der DSGVO? Zur Berechnung des GMV sind IMHO nur die Daten relevant ab dem Zeitpunkt, wo diese neuen AGB gelten und das ist der 24.03.2025. Oder will Shopware auch rückwirkend abrechnen? Wenn nicht, dann ist die Übertragung dieser Daten nicht notwendig und man sollte sich gut überlegen, ob man den neuen AGB am Montag zustimmen möchte oder sich ggf. erstmal beim zuständigen Datenschutzbeauftragten informiert und/oder ggf. beschwert.

Wer erwartet, dass er solche Dinge einfach verkünden kann und dafür nicht berechtigt kritisiert wird, dem fehlt es an Weitblick.

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Nur mal am Rande: Shopware übertrag keine Bestell- oder Kundendaten, sondern lediglich aggregierte Daten - und auf aggregierte Daten ist die DSGVO grundsätzlich nicht anwendbar. Aber in jedem Fall „merkwürdig“, denn warum sollte Shopware denn überhaupt die Daten der letzten 10 Jahre abfragen wollen/müssen.

Viele Grüße

Wir sind bei All-Inkl. mit einem Server XXLv6 und zusätzlicher Datensicherung. Wir haben etwa 3000 Besucher am Tag. Vielleicht ist der Server auch etwas überdimensioniert.

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Vermutlich stößt er sich daran, dass der Datenschutz primär personenbezogene Daten schützt. Man kann aber auch § 305c Abs. 1 BGB heranziehen:

Nach § 305c Abs. 1 BGB ist eine Klausel überraschend, wenn sie nach den Umständen – insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrags – so ungewöhnlich ist, dass der Vertragspartner des Verwenders der AGB mit ihnen nicht zu rechnen braucht.

Die Rechtsprechung bezeichnet das den „Überrumpelungs- oder Übertölpelungseffekt“. Die unwirksame Klausel wird dann nicht Vertragsbestandteil.

Quelle: Überraschende Klauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen | WEKA

Wer also davon ausgeht, dass ab dem 24.03.2025 Daten für die GMV-Berechnung erfasst werden, rechnet sicher nicht damit, dass gleichzeitig auch alle historischen Daten vor dem 24.03.2025 übertragen werden. Überraschend dürfte für manchen eher sein, dass in Shopware 6 solche Daten offenbar auch schon zuvor derartig erfasst wurden, dass Shopware sie einfach mit der Erweiterung abgreifen kann.

Du hast oben selbst den Erklärungstext mit der Historischen Datenabfrage zitiert. So überraschend kann das dann wohl nicht mehr sein.

Und auch zu deiner nächsten Unterstellung, dass Shopware solche Daten bereits erfasst hätte: Shopware aggregiert alle Bestellungen, bildet dann pro Tag eine Summe und übermittelt diese. Wieso pro Tag? Damit man Fremdwährungen korrekt zum entsprechenden Tag in Euro berechnen kann.

@nvdennis ihr dürft gerne Fragen stellen, die dann sachlich beantwortet werden. Unterstellungen und Behauptungen, die nicht der Wahrheit entsprechen, sind jedoch keine Fragen.

Wie auch immer, ich halte das alles für halbseiden. Sowas hätte dann offen kommuniziert und ggf. mit einer neuen Version eingeführt werden müssen.

Im Prinzip wäre das jetzt so, als würde VW mir plötzlich das Lenkrad aus dem Auto schrauben und mir erst wieder einbauen, wenn ich ihnen mitteile, wie viele Kilometer ich im Jahr fahre und bereit bin, für die Lenkfunktion einem monatlichen „Plan“ zuzustimmen, der zwischen 300 und X Euro kostet.

Ab wann muss denn da jetzt eigentlich überhaupt irgendwas bezahlt werden? Der Newsletter war voller Selbstbeweihräucherung, Eigenlob und verwirrender Anglizismen, aber ich kann jetzt nirgendwo sehen, ab wann der „Plan“ konkret bezahlt werden muss.

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Wenn du mit Shopware ein Vertragsverhältnis eingehst, dann musst du für den Vertrag zahlen. Wenn du keinen Vertrag eingehst, dann musst du auch nichts zahlen.

Bitte lies dir die FAQ durch, dort werden vermutlich nahezu alle deiner Fragen beantwortet:

Wir lassen uns überraschen, wie der Passus zu der historischen Datenabfrage in den neuen AGB dargestellt und begründet wird. In der News-Meldung gab es darauf keinen Hinweis, das ist nur in der verlinkten Doku zu finden. Oder eben jetzt auch hier im Forum.

Entspricht es etwa nicht der Wahrheit, dass gemäß des Textes zum GMV-Plugin in der Doku Shopware entsprechende Daten mit Hilfe dieses Plugins auch rückwirkend von vor dem 24.03.2025 und damit vor dem Zeitpunkt der Gültigkeit dieser AGB auslesen will?

Daher haben wir uns dafür entschieden, lieber das Formular anstatt die Erweiterung zu nutzen.

Ja, habs gefunden. Vielen Dank! Das Datum 1. Juli scheint aber so unwichtig zu sein, dass es zwischen all dem Eigenlob im Newsletter keinen Platz mehr gefunden hat.

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Und zur Frage, wieso Shopware zurückliegende Informationen benötigt. Wie soll es ohne diese den GMV (eine Art Umsatz) des letzten Jahres berechnen? Ist ist schlicht notwenig.

Wie du selbst geschrieben hast, niemand muss das GMV-Plugin installieren. Das ist auch klar so in den FAQ kommuniziert.

Das Ding ist, viele sind ja jetzt mit dem Shop bei Shopware mehr oder weniger gefangen. DIe meisten 6er Shops sind noch recht neu, die Leute haben viel Geld in die Hand genommen für die Shops, sind zu Shopware umgezogen, haben gff. für lange Zeit dafür Rankings eingebüßt. Und jetzt sitzen sie in der Falle und haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ein neues Shop-Design mit Datenbank-Umzug kostet locker 15.000-25.000 Euro, dazu noch massive Ranking-Verluste für rund 1 Jahr. Also werden die meisten wohl einem „Plan“ zustimmen. Irgendwie müssen ja Investoren begeistert werden. Aber mittelfristig geht dieser Schuss ganz, ganz sicher nach hinten los.

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