uns ist bei einer Überarbeitung unseres Rechnungsjournals für die Buchhaltung im Zuge eines neuen Produkts mit anderer Steuerklasse aufgefallen, dass manchmal der Netto-Betrag merkwürdig berechnet wird. Die Abweichung ist nicht groß, mit 1-4 cent, aber lässt sich auch nicht mehr mit einer Rundungsdifferenz erklären.
Ich habe mal eine Rechnung angehängt, bei der man es sehr gut sieht. Der Gesamtbetrag ist 113,30€ und sollte einen Netto-Betrag von 95,21€ ausweisen, weist aber 95,18€ aus.
Kann mir jemand erklären, wie diese Differenz zustande kommt? Die Preise für die Produkte werden bei den Artikeln ganz normal als Brutto angegeben und sonst nirgendwo. Ebenso die Versandkosten.
Zu den Artikelpreisen habe ich hinsichtlich anderer Länder, wie Schweiz und Österreich, auch noch eine konkrete Frage: Wir haben in den entsprechenden Kundengruppen zwar ebenfalls, wie in „Deutschland“, die Haken bei „Eingabe Bruttopreise“ und „Bruttopreise im Shop“ gesetzt, aber effektiv müssen wir immer näherungsweise den Netto-Preis im Artikel angeben, damit im Shop ein korrekter Brutto-Preis angezeigt und berechnet wird. Hat das noch jemand anderes?
Das ist der Unterschied zwischen vertikaler und horizontaler Mehrwertsteuerberechnung. Shopware berechnet die Ust. nicht aus der Nettogesamtsumme, sondern bei jedem Posten und zählt dann zusammen.
Beide Methoden sind steuerrechtlich erlaubt und gleichwertig. Vor allem bei vielen kleinen Posten führt es zu Abweichungen zwischen beiden Methoden, die durch das Runden an unterschiedlichen Stellen zustande kommen.
Danke für die Antwort, das hat schon einmal Licht ins Dunkel gebracht!
Allerdings habe ich das jetzt mal auf so ziemlich jede erdenkliche Weise durchgerechnet und komme näherungsweise mit 95,19€ Netto und 18,11€ Steuern an den von Shopware ermittelten Wert. Da bleibt immer noch eine Abweichung von einem Cent, die ich mir schlicht nicht erklären kann.
Es kann bei der Berechnung von Shopware nur auf 2 Stellen hinterm Komma gerundet werden, da 3 Stellen mit 95,219 eher gegenteilig ausschlagen und 4 Stellen es nahezu perfekt ergeben (95,2099). Diese Rundung erscheint mir zu grob und sollte zumindest auf drei, besser vier Stellen korrigiert werden.
Die steuerlichen Vorschirften besagen, dass bei der Mehrwertsteuerberechnung zwingend kaufmännisch auf zwei Stellen zu runden ist. Bei jeder Rechnung (Position), nicht erst am Ende.
Leute, das sind Grundlagen. Wenn ihr anders rechnet, kommt ihr natürlich nicht auf dieselben Ergebnisse.
@drakon Danke für die Info, dass das eine Vorschrift ist!
Als Entwickler war mir das nicht bewusst und ergibt für mich durch die Abweichungen wenig Sinn, aber dann wissen wir Bescheid und bauen eventuell noch unsere Prozesse um. Wird dann wohl notgedrungen vertikal berechnet werden müssen.
@MarkusMcFish Danke für den Link
Was mich allgemein aber sehr wundert, dass auch die Excel-Tabelle von Shopware auf 95,19 / 18,11 und nicht 95,18 / 18,12 kommt.
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass in der Tabelle je ein Beispiel für vertikale und horizontale Steuerberechnung enthalten. Shopware verwendet das vertikale Verfahren, die Beispiele findet Ihr in der Tabelle jeweils links.
Es gibt Plugins aus dem Store, die das Verhalten bei der Berechnung verändern. Das kann zu dem abweichenden Ergebnis führen.