So, Ihr Lieben. Als Shopware-Mitarbeiter und Community Manager möchte ich diesen Thread hier so nicht unkommentiert stehen lassen.
Zunächst mal möchte ich anmerken, dass diese drei Ereignisse, das Funding, die Umstellung des Partnerprogramms und die Aufgabe der Cloud-Starter-Editionen nicht unmittelbar miteinander zu tun haben - sie sind zeitlich einfach etwas unglücklich zusammengefallen. Und natürlich mag der ein oder andere hier einen Zusammenhang sehen, jedoch gibt es diesen in Wirklichkeit nicht.
Ich möchte hier näher auf den Wegfall der Starter-Editionen eingehen:
Zum ersten ist es so, dass interessanterweise sehr wenige Shopbetreiber davon betroffen waren - hätte ich persönlich auch anders eingeschätzt.
Vergleichen wir die Cloud-Editionen preislich, stellt sich hier ein sehr interessantes Bild dar:
- Starter für 0 EUR Fixkosten + 3% vom Umsatz: Im Vergleich zur verbleibenden Professional Edition liegt der Break Even hier bei ziemlich exakt 7.960 EUR Umsatz.
- Starter Advanced für 29 EUR Fixkosten pro Monat + 1.5% vom Umsatz: Ein sehr attraktives Angebot für Händler, wenn man Bedenkt, dass Hosting und Updates inklusive sind. Allerdings für Shopware als Unternehmen gänzlich unspannend. Der Break Even im Vergleich zur Professional liegt hier bei ziemlich genau 17K Umsatz pro Monat.
- Wie Ihr wißt, bleibt die Cloud Professional Edition mit 199 EUR Fixkosten pro Monat und 0.5% Umsatzbeteiligung. Im Vergleich mit den Starter-Editionen wird es dann eben ab 7.960 bzw. 17K EUR Umsatz im Monat entsprechend preiswerter ohne dass wir uns gegenseitig weh tun (Stichwort „Investitionssicherung“). Es gibt hier weiterhin die Möglichkeit, die Software vier Wochen lang kostenfrei und hoffentlich möglichst ausgiebig zu testen.
Ihr wurdet jetzt darüber informiert, und bis zur endgültigen Umstellung bleibt noch mehr als ein dreiviertel Jahr Zeit, seinen eigenen Weg zu finden - das ist in meinen Augen fair.
An der Open-Source-Strategie hingegen wird sich nichts ändern: Es gibt weiterhin eine Community Edition, die überall und immer frei On-Premise verfügbar ist. Es gibt auch die weiteren Editionen, deren Kern auf der Community Edition basiert.
Es gibt genügend Hosting Provider, die Shopware per One-Click-Installation für einen kleinen Geldbeutel (wobei ich da nicht knauserig wäre) anbieten; die Updates können bequem über den im Admin eingebauten Mechanismus oder auch per Composer eingespielt werden.
Insofern sehe ich nicht wirklich ein Problem im Wegfall der Starter-Editionen für Händler, auch kann eine (kleine) Agentur gut diese Argumentation benutzen.
Auch wenn sich der ICP geändert hat, ist im übrigen die Annahme nicht richtig, dass kleinere oder auch umsatzschwächere Shopbetreiber oder auch Agenturen fallen gelassen werden wie eine heiße Kartoffel: Diese sind - und das weiß nicht nur ich (aus Erfahrung an anderer Stelle) sondern auch die gesamte Führungsriege um Stefan und Sebastian Hamann - in diesem Zusammenhang unersetzbar!
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