grundsätzlich wurden ja schon viele Fragen zu ERP / Warenwirtschaft gestellt. Ich frage hier aber explizit nicht die Vertriebler und Entwickler, die ihr eigenes Produkt bewerben, sondern Händler, die bereits Erfahrungen sammeln konnten.
Ausgangslage:
Wir nutzen zur Zeit noch XT-Commerce Veyton und würden gerne einen Relaunch auf Basis von Shopware 5 durchführen. Viele Agenturen behaupten nun, es gäbe kaum gute / stabile ERP-/Wawi-Anbindungen für Shopware.
Anforderungen:
Wir haben viele Variantenartikel (Trauringe) und suchen ein System, das auch mit dem Premium-Plugin “Custom Products” problemlos zusammenarbeitet. Gerne sollte eine Anbindung an Marktplätze (ebay, Amazon, Allyouneed etc.) integriert sein. Zur Zeit wird das via Magnalister realisiert.
Wer hat also Produktive Erfahrungen mit Shopware + Wawi + Variantenreiche Artikel (+Custom Products)
das ist natürlich geschwätz der Agenturen, in der Tat gibt es Warenwirtschaftssysteme die mit Shopware hervorragend zusammen spielen.Ich denke da nur mal an Vario7 welches wir bei einem Kunden im Einsatz haben, der auch mit unterschiedlichen Sub-Stores arbeitet.
In der Tat ist es eine Preisfrage was man für eine Warenwirtschaft ausgeben möchte. So wie ich sehe was du vorhast kannst du nicht mit einem Warenwirtschaftssystem für 200 € bewältigen. Man muss auch realistisch einem Preis für so ein System gegenüberstehen stehen welches meistens zwischen 3000 - 7000 € liegt. An dieser finanziellen Hürde scheitern viele Kleinstunternehmen. Alternativ bieten viele Hersteller von diesen Systemen einem Kauf auf Leasing Basis an welcher auch einen betriebswirtschaftlichen Vorteil haben kann.
Hi, wir sind ebenso auf der Suche nach einem ERP System und ich habe schon einige Systeme getestet …
Weclapp hat mir persönlich sehr gut gefallen. Sehr übersichtlich und modern gestaltet. Man hat dort ein Dashboard, wo man sich diverse Widgets einrichten kann und sich somit einen guten Überblick über laufende Prozesse verschaffen kann.
Leider ist es nichts für uns, da wir im Retail Großhandel etwas speziellere Anforderungen haben - z.B. sollte das Bestellwesen nicht Listen basiert sein, sondern Matrix basiert.
Bei vielen anderen Produkten wird nicht auf die Usability geachtet - man fühlt sich in WinXP Zeiten zurückversetzt
Das „Geschwätz“ der Agenturen kommt wohl eher daher, dass es bei jeder Schnittstelle zwischen zwei Systemen zu Problemen kommen kann und jedes System seine Produkte irgendwie anders verwaltet. Gerade wenn es um sehr spezifische Anforderungen geht und Plugins wie Custom Products ins Spiel kommen.
Während die Vertriebler dann sagen „Klar, wir haben eine Shopware Schnittstelle und die funktioniert, einfach hier klicken.“ muss die Agentur dann dafür sorgen jede kleine Eigenheit des Shops mit der WaWi in Einklang zu bringen und findet daher bei eigentlich jeder WaWi irgendwas das nicht auf Anhieb funktioniert.
Auch bei Vario7 gibt (gab?) es Dinge die sich nicht einfach so Out-of-the-Box umsetzen lassen.
Wir arbeiten seit ca. 4 Jahren über Collmex und hatten eine Schnittstelle damals über eine Agentur einrichten lassen. Via Cronjob werden alle 30 min die Lagerbestände aktualisiert. Es gibt eine Agentur in Leverkusen (https://www.shopware2collmex.de/) die sich auf Schnittstellen zwischen Collmex Shopware/Magento spezialisiert hat.
Für uns war Collmex die beste Lösung, weil wir vorher schon damit gearbeitet haben und nicht nur die Wawi sondern auch die Buchhaltung, Auftragsabwicklung etc darüber lief.
Der Knackpunkt hier liegt im Detail. Das es keine vernünftige Wawi Anbindung gibt ist natürlich Quatsch. Wie hier bereits schon gesagt wurde gibt es einige.
Ich würde noch SoftENGINE Büroware bzw JTL oder Afterbuy dazu fügen.
Das Problem bei dir liegt aber im Custom Products Modul. Das ist genau wie bei xt:Commerce mit unserem Options und Freitextplugin oder unserem Produktoptionen für Shopware. Du wirst keine Wawi finden die dieses vollumfänglich unterstützt. Das Maximale was da in irgend einer Form gehen wird ist die Infos was der Kunde gewählt hat bei der Bestellung mit zu importieren. Selbst das ist dann aber schon in 90% der Fälle eine Anpassung in der jeweiligen Schnittstelle.
wir benutzen ein offenes und frei programmierbares Tool, das über die API mit Shopware kommuniziert: Kunden, Artikel, Varianten, Kategorien, Bestellungen. Über ODBC können dann auch Tabellen und Felder von Plugins angesprochen werden.
Vorteil: Es ist zu 100% auf unsere Arbeitsabläufe und unsere Branche zugeschnitten.
Wir arbeiten jetzt mit […], was uns sehr geholfen hat bei der Auswahl war ein Angebotsvergleich bei […] Da sind die Anbieter für dein ERP-Angebot selbst in Konkurrenz und dann haben wir noch mal 10% Preisnachlass sogar extra bekommen.
Als Alternative wollten wir auch selbst programmieren, was wir jetzt im Nachhinein zum Glück nicht gemacht haben.
Ich programmiere meine Warenwirtschaft auch gerade selbst, da ich auf dem Markt noch nichts gefunden habe, das mit Shopware sauber zusammenarbeitet und unsere Anforderungen erfüllt. Da ich auch nicht der Meinung bin, dass sich unsere Arbeitsabläufe nach der Software richten sollten, sondern umgekehrt, ist eine Individualentwicklung m.E. die einzig logische Konsequenz.
Ein Hinweis noch zu der og. Schnittstelle Shopware Collmex: Die Agentur lädt die Daten erstmal auf den eigenen Server und dann ins jeweils andere System. Mir persönlich wäre das aus Datenschutz-Sicht zu viel, vor allem, wenn ich meinen Kunden in die Datenschutzerklärung schreibe, dass ich seine persönlichen Daten nicht an Dritte weiter gebe. Denn ich weiss nicht, was der Anbieter mit den Daten anstellt, ob und wie und warum er sie speichert und ob und wann er sie löscht. Beide Systeme bieten eine API, da ist ein Umweg über dritte absolut nicht nötig und wenn jemand das so macht, muss er schon gute Gründe benennen. Ausfallsicherheit ist KEIN guter Grund.
