Allgemeine Rechtssicherheit von Shopware & Co. | Urteil BGH

Hallo zusammen,

nachdem ich über meinen Google Alert auf folgende aktuelle Pressemitteilung aufmerksam geworden bin, habe ich mal etwas weiter recherchiert:
http://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=477812

Die darin genannte Agentur Vogelfleisch scheint es allerdings irgendwie gar nicht zu geben.
Die Webseite ist offline und die angegebene Telefonnummer im Pressebericht ist gar nicht geschalten.

Erst dachte ich deshalb, dass das Ganze evtl. ein Fake ist.

Dort geht es um das Thema Rechtssicherheit/Abmahnung bzgl. fehlender Hinweise im “Mini-Warenkorb”.
Abgesehen davon, dass uns das ganze Juristenzeugs irgendwann nochmal alle ins Grab bringen wird…
Urteil des I. Zivilsenats vom 16.7.2009 - I ZR 50/07 -

Im Pressebericht wird bzgl. dem Thema auch auf folgendes Plugin hingewiesen:
http://store.shopware.com/detail/index/sArticle/164558
Mit Shopventures hatte ich soeben hierzu auch telefoniert.

So weit, so gut.

Unabhängig davon, dass Shopware mit vielen sinnvollen Plugin erweiterbar ist, stelle ich mir dabei dann aber schon die Frage, ob es zielführend ist, wenn man bei Shopware Projekten erstmal zahlreiche weitere Plugin kaufen und installieren muss, um die verwendete E-Commerce-Lösung eines deutschen Herstellers überhaupt erst einmal rechtssicher zu gestalten.

Grundsätzlich ist ja gegen Plugins für Funktionserweiterungen erst einmal nichts einzuwenden.

Doch wäre es nicht eher im Sinne aller, wenn entsprechende Vorgaben des BGH als Basis und im Standard von Beginn an in einer E-Commerce-Lösung vorhanden ist, bzw. derlei wichtige Punkte - auch wenn diese noch so unsinnig sind - bei Updates priorisiert mit ausgeliefert werden? Inwieweit kann man als Anwender einer Software bzw. E-Commerce Lösung eines deutschen Herstellers nach treu und glauben davon ausgehen, dass die angebotene Anwendung von Beginn an für den deutschen Markt rechtssicher ist? Falls nicht, inwieweit ist der Hersteller dazu verpflichtet darauf hinzuweisen, bzw. anzugeben, welche weiteren Maßnahmen hierzu erforderlich sind?

Es geht dabei ja nicht ausschließlich um Shopware, sondern viel eher, wie die Dienstleister, Agenturen, Shopbetreiber und Shophersteller in Bezug auf die immer wieder neuen juristischen Gegebenheiten gesamtheitlich vorgehen können, damit diese möglichst für alle gewährleistet werden können.

Kann ich als Anwender nicht eher davon ausgehen, dass die Anwendung für den beabsichtigten Zweck mängelfrei ausgeliefert wird?

Natürlich halte ich davon abgesehen das Urteil rein formal und mit gesundem Menschenverstand betrachtet für sinnfrei.
Das Plugin liegt zwar preislich bei 169,- Euro schon höher, wäre aber angemessen, um Abmahnungen mit höheren Kosten zu vermeiden.

Dennoch finde ich es bedenklich, dass entsprechende sinnfreie Urteile somit eine dauerhafte und allgemeine Gültigkeit erhalten und damit die meisten Shopbetreiber gefährdet.

Per se stellt sich hierbei auch die Frage der Definition, ob der Offcanvas-Warenkorb überhaupt ein Warenkorb in dem beabsichtigten Sinne darstellt.

Wo führt das hin? 150 Plugins in 3 Jahren?
Für jede Umschiffung von neuen sinnfreien Urteilen eines?

Lässt sich sowas vielleicht umschiffen, indem man dem Kind einfach einen anderen Namen gibt?
Z.B. indem man den Text im Offcanvas Warenkorb “Der Artikel wurde erfolgreich in den Warenkorb gelegt” in “Übersicht der Bestellvorbereitung” abändert, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass es sich hierbei bereits um eine “Warenkorb”-typische Auflistung handelt, welche dann die juristischen Angaben eines Warenkorbes erfüllen muss?

Einerseits finde ich es zwar gut, dass es ein solches Plugin gibt und eine Agentur so etwas anbietet.
Andererseits führt das doch in der gesamten Wertschöpfungskette zu Frust und rechtlicher Unsicherheit sowie zu zahlreichen Mehrkosten in Projekten.
Es macht meines Erachtens am ehesten Sinn, derlei juristische Fallstricke bereits an der Quelle der Wertschöpfungskette einer E-Commerce-Lösung - also beim Hersteller - anzusiedeln, oder?

Uff, eine ganze Menge formal-juristischer Fragen…

Mit nachdenklichen Grüßen
Patrick Emmler

Da gibt es ja zahlreiche Meinungen zu, die Meinung des Händlerbunds wird bspw. von TrustedShops auch nicht geteilt. Da streiten sich natürlich die Geister. Die Namensgebung des Plugins ist natürlich problematisch - das haben wir aber bereits in Bearbeitung.

Die Infos finden sich auch hier im Ticket: Shopware Issuetracker
Es wird wahrscheinlich ein zusätzliches Snippet im Warenkorb geben “zzgl. Versandkosten” mit Link  zur Warenkorb-Seite. 

Hier im Forum gibt es dazu auch bereits Themen: https://forum.shopware.com/discussion/comment/163368/#Comment_163368

 

Kurzer Tip:

Man könnte hier im Backend den Textbaustein “AjaxCartTotalAmount” anpassen:
 

Alle Preise zzgl. VersandkostenZwischensumme

Dort kann man dann bspw. auf die Shopseite für die Versandkosten verlinken.

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Shopware wird bei solchen “kleinen” Geschichten sicherlich nachziehen und standardmäßig mehr Infos im Mini-Warenkorb anzeigen. Aber eine komplette Rechtssicherheit kannst du im Standard nie erreichen - zumal das auch wieder jeder anders auslegt. Die komplette Bandbreite von zb Trusted Shops kann und sollte Shopware nicht abdecken. Und dann gibt es auch immer wieder ganz spezielle Fälle… So -müsste- zb jeder Shop Betreiber dieses Plugin nutzen: http://store.shopware.com/atsd483836188624/sanktions/terrorlisten-pruefung-von-lieferanschriften.html?number=Atsd483836188624 Aber auch das ist natürlich utopisch.

Viele Grüße

Eben. Außerdem entscheiden Richter oftmals komplett unterschiedlich und aus dem Bauch heraus. Es ist mittlerweile leider so, dass man auch etwas Glück braucht. Mit 100% Sicherheit ist es heute nicht mehr möglich.

Danke für den Tipp mit dem Textbaustein [@Moritz Naczenski](http://forum.shopware.com/profile/14574/Moritz Naczenski „Moritz Naczenski“)‍ 

 

Ich hab den Off Canvas Warenkorb nun mal angepasst.

Müssen denn die Grundpreisangaben nicht auch in den Mini und normalen Warenkorb bei den Preisen stehen?

Wär mir gerade noch mal so eingefallen.

Viele Grüße

Matthias

 

Man könnte auch den Button „Zur Kasse“ ausblenden un den Button „Warenkorb bearbeiten“ umbenennen in: Zum Warenkorb. Somit hat die Zwischensumme wieder ihre Bedeutung.
Die realen Versandkosten können ja im Offcanvas Warenkorb gar nicht angezeigt werden, wenn der Kunde noch keine Lieferadresse/Lieferland angegeben hat.

Gut das mit dem “Zur Kasse” ausblenden habe ich ja schon länger gemacht. Da hatten wir ja damals einen schönen Workaround als Thread hier im Forum. Siehe Forensuche.

 

Interessant wäre, wenn man diese Dropdownmenüs des richtigen Warenkorbes, die beim Link “Versandkosten” aufklappen, in den Off Canvas unter der Zwischensumme platzieren könnte. Dann wäre das noch besser denke ich.

 

 

Am besten wäre es gar keinen Mini-Warenkorb mehr anzuzeigen, dann bekommt man auch keine Probleme. Erstens stört es bei vielen Artikeln wenn das Ding immer aufklappt und man kommt direkt zum Warenkorb und hat dort alle Daten. Kenne viele Shops die sowas nicht haben.

Gerade den Mini-Warenkorb finde ich super. Wenn SW daran was macht, dann sollte es zumindest so sein das der Betreiber selbst entscheiden kann ob der angezeigt wird oder nicht. Letztendlich nutzen SW ja nicht nur Deutsche.

Habe ein kleines Plugin geschrieben, dass diese Angaben wie im oberen Plugin bereitstellt…wenn es ein paar Leute gibt, die Interesse haben, würde ich es auf github laden denke ich.

gruß

marc

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Gerne, ja  Thumb-Up

ok, werde es die Tage mal machen und dann hier posten.

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Viel schlimmer finde ich diesen Preiswucher bei Plugins für jeden Kleinscheiß bei Shopware und seinen Plugin Anbietern.

Die Kakke schreibste in 10 Minuten und die versuchen dich hier erst einmal abzuzocken mit 150 Tacken für son Scheiß.

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Viel Spaß:

Verbesserungsvorschläge gerne hier schreiben oder einen Pullreuest stellen :wink:

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Ich finde auch müsste in den Core. Gerade wie sowas hier was Rechtssicherheit angeht. Warum ist also noch kein Double-Opt-In bei der Registrierung im Core? Zu viele Plugins mit der Kompatibilität zu Shopware und andere Plugins: da kann man teilweise verrückt werden. Um das auf den Punkt zu bringen: mir würden Plugins für Anbindung an WaWi, Bezahldienstleister und Themes genügen.

Auch kleine Sachen, die teilweise als Ticket von machen Usern als Kleinigkeit abgetan wird, weil angeblich größere Baustellen gibt. Zum Beispiel Einstellmöglichkeit Brute Force Zeiten / Versuche beim Login.

@christiantrade schrieb:

Viel schlimmer finde ich diesen Preiswucher bei Plugins für jeden Kleinscheiß bei Shopware und seinen Plugin Anbietern.

Die Kakke schreibste in 10 Minuten und die versuchen dich hier erst einmal abzuzocken mit 150 Tacken für son Scheiß.

Deswegen möchte ich es ja jedem frei zur Verfügung stellen Thumb-Up 

https://github.com/marcmanusch/PaulMiniBasketFix

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Was soll den der Unsinn mit den geschätzten Versandkosten? Wie soll dass den funktionieren. Das ist doch irreführend für den Kunden… Im Mini-Warenkorb steht noch nicht fest aus welchen Land der Kunde kommt. Verandkosten Österreich 2,39 Euro egal wieviel Kg nach Mallorca 29,90 Wie ist jetzt die Schätzung vo so einem klugen Plugin?

Finde es auch schwachsinnig, habe es erstmal so übernommen wie in dem Plugin im Store.

Bessere Vorschläge?

Es werden die normalen Versandkosten aus der sBasket gezogen.

Wird nicht lange dauern dann wird eine Schätzung wegen Irreführung von Kunden verboten werden.

hab es geändert packe es auf GitHub… habe nun die Versandkosten verlinkt.