Update-Dilemma mit Bezahl-Plugins

Der Umstieg von der 6.5x auf die 6.6x Version ist mal wieder ein perfekter Moment, um sich über das Verhalten der Third-Party Hersteller von Plugins aufzuregen. Wegen etlicher Erweiterungen können wir derzeit unseren Shop nicht auf die nächste SW-Version anheben. Die Entwickler schaffen es nicht (zeitnah), eine kompatible Version bereit zu stellen.

Gerade diejenigen welche Geld für diese Dienstleistung nehmen, verärgern uns am meisten. Wozu bezahlt man die monatliche Miete, wenn erst Wochen nach dem offiziellen Release von SW die Erweiterung kompatibel gemacht wird? Beta-Versionen sind doch schon lange im Voraus nutzbar. Und genau dies sollte der Job eines Entwicklers sein.
Dieses Ökosystem aus SW-Shop und Third-Party-Extensions (auf Mietbasis) funktioniert in der jetzigen Form nur mittelmäßig gut. Zwar können wir jeden säumigen Entwickler persönlich anschreiben, doch das löst die generelle Problematik nicht.

Du zahlst eine monatliche Miete um die Nutzungsrechte an einer Third-Party-Extension zu erwerben.

Ich möchte es nicht ausschließen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es durch den Lizenznehmer keinen Anspruch auf eine zeitnahe Aktualisierung von Third-Party-Plugins gibt.

Ja, das ist nicht toll, wirtschaftlich ist das teils aber auch gar nicht anders tragfähig. Wie soll ein Entwickler, der angenommen 20 Plugins im Store hat, in kurzer Zeit all seine Plugins aktualisieren, testen, gleichzeitig noch Support-Tickets abarbeiten und dann auch noch neue Funktionen oder Plugins entwickeln? Vorausgesetzt er könnte davon überhaupt leben und muss nicht noch anderen Dienstleistungen nachgehen.

Der Jobs eines Softwareentwicklers sollte es sein, sichere und zuverlässige Software zu schreiben und nicht Updates so schnell wie möglich zu veröffentlichen.

Wenn du mit einzelnen Plugin-Herstellern nicht zufrieden bist, dann kannst du die Plugin-Miete kündigen, dich nach anderen Herstellern im Shopware-Store oder auch auf dem freien Markt umsehen. Dadurch verschwinden dann auch nach und nach Plugin-Hersteller, die einen schlechten Service bieten.

Das war meine persönliche Meinung, als Dienstleister, welcher sowohl selbst Plugins entwickelt als auch die Interessen von individuellen Shop-Betreiber gegenüber Plugin-Herstellern vertritt.

Meine Empfehlung als Shop-Betreiber, Agentur und Hersteller (Ja sowas gibt es :wink: ) - eine sinnvolle, nachhaltige und einigermaßen sichere Update-Politik zu fahren. Und das heißt - zumindest für mich - nicht immer sofort alles neue installieren. Das gilt insbesondere für Major-Updates. Ausnahme: Sicherheitspatches.

Meine Empfehlung wäre, als Beispiel:

  • Patches über Security-Plugin sofort
  • Minor-Updates, alle 1-2 Monate
  • Major-Updates, frühestens 3-4 Monate nach Veröffentlichung

Damit hast du einen sicheren Shop, kleine abwärtskompatible (in der Regel) Features relativ zeitnah und die größeren Updates, erst wenn sie wirklich einigermaßen stabil und verbreitet sind. Und in dem Major-Update-Zeitraum dürften dann auch die Plugins kompatibel sein.

Ausnahme, wenn du eine neue Funktion zwingend sofort benötigst.

1 „Gefällt mir“

Aber wir brauchen die Early Adopter, diejenigen, die es eilig haben. Wer findet sonst die ganzen Fehler für uns? Ohne diese Leute würden auch die sehr vernünftigen Wartezeiten nicht nützen. :slight_smile:

Ich muss zugeben dass ich das inzwischen ein wenig anders sehe.

Das Update von Shopware 6.4 auf 6.5 war für Plugin Hersteller ein Desaster. Zu jedem release candidate kamen neue breaking changes hinzu, so dass Plugin Hersteller, die früh ihre Plugins anpassen wollten, bestraft wurden, da die Plugins immer und immer wieder neu angepasst werden mussten. Zum Release von 6.5 hatte daher kaum ein Plugin Hersteller seine Plugins fertig. Dementsprechend dauerte es eine Weile bis alle Plugins angepasst werden konnten.

Das hat sich mit Shopware 6.6 geändert. Änderungen während der release candidates waren überschaubar und ohnehin waren weniger Anpassungen nötig.

Ich würde mal behaupten dass beinahe alle Plugins aller Premium Extension Partner (mit teilweise über 100 Plugins im Store) zum Release von 6.6 oder kurz danach verfügbar waren. Es gibt natürlich Ausnahmen - aber auch das ist also möglich und zeugt von der Qualität und den Ansprüchen der Premium Extension Partner.

Mein ganz persönlicher Tipp: wenn Plugins bis 6.6.2 noch nicht kompatibel sind, dann schmeiß das Plugin weg und meide den Plugin Hersteller in Zukunft.

Viele Grüße

Ich verstehe die Probleme der Developer, bin selber einer. Allerdings wäre es mir persönlich ein Anliegen möglichst früh mit Beta-Releases zu hantieren.
Und leider gibt es für manche Aufgabe nur einen einzigen Anbieter; mitgehangen und mitgefangen.

Die Kritik von Max_Shop kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wenn man eine Mietversion einer Extension anbietet, sollte man auch für zeitnahe Updates sorgen. Mit circa 200 aktiven Anwendern zu einer Monatsmiete von 10€ sollte man auch abzüglich der Kosten über die Runden kommen. Und das ist ja auch kein Fulltime-Job.

Bitte nicht als persönliche Kritik verstehen. Das ist lediglich meine Sichtweise auf Third-Party-Hersteller. Gewiss können einige davon sehr gut leben, andere aber eben auch nicht.

Und mit Zahlen wie „mit circa 200 aktiven Anwendern zu einer Monatsmiete von 10€“ wäre ich vorsichtig. Ein Download inkl. einem kostenlosen Testmonat sagt nichts über eine aktive Miete aus. Ganz abgesehen, dass ein prozentualer Anteil auch bei Shopware hängenbleibt.

Als selbständiger Software-Entwickler sollte man auch eher das Vierfache monatlich umsetzen, um mit dem Gehalt eines angestellten Software-Entwickler ungefähr gleich zu ziehen. Das heißt unter Umständen hat man auch andere Projekte parallel am laufen, die man auch nicht einfach so auf Halt stellen kann.

Kurz: manchmal ist es etwas komplexer, als man im ersten Moment annimmt. Wie gesagt, meine persönliche Meinung/Erfahrung. Ich freue mich für @EikeBrandtWarneke, dass er seine CI anscheinend voll im Griff hat :grin:

Was ich halt nicht verstehe: Wieso klappt das bei anderen Shopsystemen und CMS besser?
Ehrlich, hab noch nie so ein Update-Wahn wie hier bei Shopware gesehen.

Praktisch bin ich der Meinung: Bei den Major-Updates von Shopware sollten vielleicht mal alpha und beta Versionen rein. Bis die Dinger „stable“ sind hätten die Plugin-Anbieter Zeit alles anzupassen. Die Shopbetreiber wüssten dann auch „ok, das ding ist noch nicht zu 100% stabil, also warten wir mit dem Update“ usw.

Ich nehme den Einwand keinesfalls persönlich. Keine Sorge. Mir geht es bei dem Thread ja nur um eine offene Diskussion über den etwas frustrierenden Zustand. Die Rechnung mit 200x10€/m war auch nur ein simples Zahlenbeispiel. Mir ist durchaus bewusst, dass dies nicht das gesamte Monatseinkommen abdecken kann.

Es ist und bleibt frustrierend, dass es bei manchen Third-Party-Anbietern immer wieder starke Verzögerungen gibt. Andere hingegen sind on-point. Umso ärgerlicher, wenn man dafür jeden Monat Geld liegen lässt.

Es fehlt in dem SW-Ökosystem irgend eine eingebaute Abhängigkeit. Beispielsweise sollte ein Plugin nur solange Geld abwerfen, wie es für die höchste Versionsnummer verfügbar ist. Wenn ich beispielsweise 6.6 installiere, dann fliegen leider mindestens 4 Plugins raus. Bezahlen müssen wir diesen Nicht-Service dennoch weiterhin. Außer es wird gekündigt. Dies löst das Problem jedoch auf eine unglückliche Art. Besser wäre, es gibt von solchen Shop-Betreibern solange automatisch kein Geld, bis die Kompatibilität wieder gewährleistet ist.

Bezüglich dem „Update-Wahn“:

Optimisten oder RosaBrillenTräger würden sagen, Shopware bessert schnell nach…

und die Realisten sagen: „Die Qualitätssicherung hat noch Luft nach oben“