Nehmen bei euch auch die Kreditkartenbetrügereien zu?

Hallo zusammen, seit ein paar Wochen haben bei uns die Fälle von (versuchtem) Kreditkartenbetrug extrem zugenommen…:x…waren es früher noch so 1-2 Fälle pro Halbjahr sind es mittlerweile schon so 6-8 Fälle pro Monat. Grundsätzlich ist es zwar so das wir durch 3D Secure zwar nicht haften und auch bisher alle Fälle rechtzeitig entdeckt haben (teils auch mit Hilfe der Bank und Abgleich der Kartendaten)…auf dem Disagio bleiben wir aber trotzdem jedes Mal sitzen…:-(… Dadurch geht uns jeden Monat ein mittlerer dreistelliger Betrag flöten…könnt ko*’#~! Ist das bei euch auch so?

Das Ganze hat definitiv in den Jahren kontinuirlich einen positiven Trend, aber im Endeffekt kein Wunder, ist ja auch alles sehr einfach und die Chance erwischt zu werden, insofern man ein wenig Köpfchen hat, sehr gering. Ich stehe dieser Entwicklung sehr skeptisch gegenüber.:thumbdown:

Man muss eigentlich unterscheiden: In der Regel sind es keine deutschen Kunden, bei denen ein Kreditkartenbetrug stattfindet, dazu sind die Kreditkartenunternehmen (meist Banken)hierzulande bereits bei der Bewilligung einer KK bzw. bei „ständigen“ Stornos durch den Kunden und anderer „Unregelmäßigkeiten“ und Auffälligkeiten sehr regulierend. Für den deutschen Markt ist das Angebot der Kreditkartenzahlung für Online-Shops durchaus ein unverzichtbarer Umsatzmotor ohne große Risiken. Es handelt sich meist um ausländische Besteller, bei denen es zu überproportionalen Ausfällen kommt. Wer viel ins Ausland liefert, muss hier besondere Vorsicht walten lassen, oft sind es die selben Adressen (nur andere Namen), komplett abweichende Lieferadressen und so weiter. Hier muss man kritisch prüfen. Es sind immer bestimmte Auffälligkeiten, die stutzig machen sollten. Und wer z.B. nach Rumänien, Litauen oder Russland liefert auf Kreditkartenzahlung, muss sich nicht wundern, wenn die Zahlungen platzen. Wenn ein Kunde aus dem Ausland die Ware wirklich will, so haben Auslandskunden in den allermeisten Fällen ein Paypal-Konto oder bezahlen auch per Vorauskasse. Allerdings muss er Ihnen dann ein Vertrauen entgegenbringen, das Sie ihm nicht gewährt haben. Das schaffen nicht alle Shops! Andererseits weiss der seriöse Kunde auch, dass er in der Regel wenige Alternativen hat, diesen Artikel bei einem Ihrer Mitbewerber zu erhalten, denn es gibt keine vernünftigen Mitbewerber, die sich nicht ebenfalls schützen würden und KK-Bezahlung „uneingeschränkt“ anbieten.

Hallo, [quote]In der Regel sind es keine deutschen Kunden, bei denen ein Kreditkartenbetrug stattfindet[/quote] [quote]Es handelt sich meist um ausländische Besteller, bei denen es zu überproportionalen Ausfällen kommt. Wer viel ins Ausland liefert, muss hier besondere Vorsicht walten lassen, oft sind es die selben Adressen (nur andere Namen), komplett abweichende Lieferadressen und so weiter. Hier muss man kritisch prüfen. Es sind immer bestimmte Auffälligkeiten, die stutzig machen sollten. Und wer z.B. nach Rumänien, Litauen oder Russland liefert auf Kreditkartenzahlung, muss sich nicht wundern, wenn die Zahlungen platzen.[/quote] Naja, ganz doof sind wir auch nicht…:-)…das wir keine mit KK bezahlte Ware im Wert von 1500-2000 EUR nach Rumänien, Litauen etc. schicken ist selbstverständlich…:wink: Bei uns läuft es z.Zt. leider so das immer mit deutscher IP, deutscher (geklauter) KK und deutscher Lieferanschrift bestellt wird. Die Bestellungen sehen daher immer auf den ersten Blick erstmal “unverdächtig” aus. Dank Datenschutz können wir im ersten Moment dann auch nicht selbstständig abgleichen ob Karteninhaber und Besteller identisch sind. Dazu muss dann, wenn der Verdacht besteht, erst immer der Datensatz mit dem Acquirer abgeglichen werden…:frowning: Laut Polizei ist es wohl so das sich die Betrüger gerne mal eine Wohnung unter falschem Namen für einen Monat anmieten (oder bei Mietskasernen einfach ein freies Klingelschild bekleben) und dann erst mal für 1-2 Wochen die Pakete an der Anschrift abfangen. Nach 1-2 Wochen wird dann einfach die Anschrift gewechselt und das Spiel beginnt von vorne…:frowning: Da der normale KK-Kunde seine KK-Abrechnung i.d.R. nur einmal pro Monat kontrolliert haben die Ratten genug Zeit zu verschwinden bis der Betrug auffällt und das Storno/Chargeback kommt…

Aha, diese Beobachtung mit Betrügern aus Deutschland haben wir nicht auffällig häufig. Frage: Wird bei der sog. “Vorauthorisierung” auch schon die Gebühr fällig? Hierbei würde die Kreditkarte zunächst nicht belastet, sondern die Zahlung lediglich “vorreserviert”. Die Sendung verzögert man dann z.B. auf den nächsten oder übernächsten Werktag und bucht bzw. belastet erst zum Zeitpunkt der Lieferung die KK des Kunden. In der Regel hat sich in der Zwischenzeit die Kreditkartenfirma bei bekanntem Betrugsverdacht oder Unregelmäßigkeiten bereits gemeldet. So könnte man “unklare” Bestellvorgänge zeitlich “Strecken”. Diese Möglichkeit funktioniert natürlich auch nur, solange die Vorauthorisierung nichts bereits Gebühren kostet.