Themes Gut? oder einzelne Plugins?

Hallo,

wie ihr wisst, muss man bei Shopware sehr vorsichtig vorgehen, denn jedes Plugin stellt ein potentielles Risiko dar. Deshalb frage ich mich, ob es nicht besser wäre, nur ein Theme zu verwenden und alle anderen Plugins zu deinstallieren. So könnte ich bei den Updates und anderen Dingen weniger Fehlerquellen haben?

Andererseits höre ich, dass es dann nicht mehr möglich ist, überhaupt noch ein Plugin zu verwenden. Zum Beispiel das von Acris, das Straße und Hausnummer in zwei Felder aufteilt. Was sind denn eure Erfahrungen? Würdet ihr eher zu einem Theme raten?

Ich bin nämlich von SW5 auf SW6 migriert und kann seitdem nicht mehr ordentlich mein Tagesgeschäft nachgehen. Ich muss ständig irgendwelche Plugin-Hersteller kontaktieren, um Fehler zu beheben.

Ich würde mich über eure Meinung freuen.

Vielen Dank im Voraus.

Moin!

Das ist eine sehr komplexe Frage, die Du da stellt. Erst mal muss ich sagen, dass das Betreiben eines Shopware-Shops mit Plugins an sich kein Risiko darstellt - allgemein kann man da ruhig etwas mutiger voranschreiten. Vieles geht auch nicht ohne Plugin, da Shopware 6 einiges an Komfort-Funktionen, die es in Shopware 5 noch gab, rausgeschmissen hat. Es ist aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass die Programmierer der jeweiligen Plugins unsauber arbeiten - ich erinnere mich an ein Plugin, welches SQL-Injections zugelassen hat (inzwischen schon gefixt). Davor ist man leider nicht erhaben und Shopware hat auch keine Code-Review im Plugin-Store, daher sollte man nur Plugins von Anbietern beziehen, denen man vertraut.

Je nach Menge und Komplexität der eingesetzten Plugins kann es durchaus zu einer instabilen Installation kommen, wobei das Versions-Management in Shopware 6 wesentlich besser funktioniert: Sind alle Plugins für Deine Shopware-Version vorgesehen, sollte es keine Fehler geben. Natürlich spielt auch hier einfach der Faktor Mensch eine Rolle, d.h. vor Fehlern ist keiner erhaben.
In dem Fall ist es besser, sich (soweit möglich) auf Standard-Funktionen zu beruhen. Auch bei der Daten-Pflege! Nichts ist nerviger, als sich teuer eine Schnittstelle für seine WaWi programmieren zu lassen, die am Ende keine drei Jahre hält, weil die WaWi oder der Shop ein Major Update mit zu vielen Änderungen bezieht. Nur wer sich da zukunftsorientiert aufstellt und so wenig Individualisierung wie möglich betreibt, hat eine Chance lange auf dem Markt zu bleiben.

Zur Theme-Frage: Die sollte sich eigentlich selbst beantworten. Wenn Du was auf Dich und Deinen Shop hältst und Du einen Kundenstamm anstrebst, der sich stetig erweitert, brauchst Du ein Theme. Es gibt inzwischen viele Nutzer im Netz, die ein Standard-Template erkennen und dann aus dem Shop abspringen. Um hier die Conversion zu steigern braucht man einfach ein emotional ansprechendes Theme mit den eigenen Firmenfarben, auch um sich gegenüber seiner Konkurrenz abzuheben.

Die Frage lautet eher: Welches Theme? Bei der Frage solltest Du auch bereit sein, etwas Geld in die Hand zu nehmen, denn das ist am Ende das Aushängeschild für Dich und Deinen Shop! Darüber definieren Dich Deine Kunden und nur darüber hast Du die Chance, Besucher zu wiederkehrenden Kunden zu machen.

Es gibt haufenweise Themes, im und auch außerhalb des Plugin-Stores. Die meisten Themes liefern nur ein Re-Design aus, es gibt aber auch einige Themes mit erweiterten Features, die z.B. zusätzliche CMS-Blöcke für die Erlebniswelten ausliefern oder 3rd Party Integrationen wie Trusted Shops oder Funktionen für Newsletter-Anbieter wie CleverReach bieten - Das Revplus kann man sich da als Plugin-Store-externes Theme bestimmt mal anschauen: https://www.template-shopware.de/

Das letzte Thema, dass Du ansprichst, ist die Automatisierung. Da würde ich vielleicht einfach eine Agentur befragen oder den Hersteller Deiner WaWi / Deines ERP-Systems. Die meisten bekannten WaWi-Hersteller haben eine Schnittstelle für Shopware 6 entwickelt, mit denen das Abwickeln von Bestellungen theoretisch ganz ohne Betreten des Admin-Bereiches von Shopware möglich ist. Wenn man hier standardisierte Verfahren einsetzt, schöpft man schon ein riesiges Potential zur Zeitersparnis aus und man ist außerdem für die Zukunft gewappnet, denn standardisierte Systeme sind leichter zu updaten.

So, das war nun eine Menge Input, ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen :sweat_smile:

Kleiner Nachtrag:

Das ist Quatsch. Kombinationen aus Theme & mehreren Plugins sind völlig normal. Es kann aber passieren, dass sich zwei bestimmte Plugins nicht miteinander vertragen oder ein gekauftes Theme eine Datei, die das Plugin ebenfalls nutzt, nachträglich überschreibt. Das ist aber eher eine Seltenheit.

LG;LA

Hallo LittleAmused,

vielen Dank für Ihre Rat und Ihrer Zeit. Ich bin Ihnen sehr dankbar, für Ihre Hilfe.

Ja, das war auch ein Gedankengang von mir, dass ich Shopware so weit wie möglich auf Standard belasse, damit ich nicht ständig Fehler beheben muss. Momentan muss ich um den Shop zu individualisieren an die 10 Plugins einsetzen. Ich denke, ich nehme ein Theme, das vieles beinhaltet und komme mit dem, was es hat, klar und deinstalliere alles andere. Es sollte dann natürlich ein Theme mit sehr vielen Downloads und hervorragender Bewertung sein.

Ja, mit der Automatisierung im Admin-Bereich ist es auch so eine Geschichte. Hier dachte ich mir auch, dass ich lieber eine externe WAWI einbinde, die nur eine API-Schnittstelle besitzt. Vor allem hätte ich hier auch zusätzlich einen Plan B in der Hand, da einige WAWI-Systeme eine nebenbei Vorbereitung für andere Shop-Systeme anbieten, falls man doch mal wechseln will. (Wer weiß, was Shopware noch für tolle Sachen einfällt!) Die ERPs, die direkt im Shop eingebunden sind, verursachen auch zu viele Fehler. Deswegen ist mein Fazit: Shopware 6 ist nur etwas für Kenner. Wenn man als kleiner Shop selbst viel machen muss, aber eigentlich ein Laie im Programmieren ist, ist es besser, so wenig wie möglich an Shopware zu verändern. Die WAWI sollte extern sein, um nichts im Admin-Bereich verändern zu müssen und ein gutes Theme sollte keine weiteren Plugins mehr nötig machen. Und so hoffe ich dann, dass ich wie vor Shopware 6 vielleicht einmal im Jahr den Support kontaktieren muss anstatt wie jetzt wöchentlich. Und dass nach jedem Update nicht wieder alles von vorne anfängt.

Richtiger Ansatz, je mehr Plugins / Themes du einsetzt umso schwieriger wird die Geschichte. Du rennst bei Updates nur den Herstellern hinterher. Das klappt bei einigen gut, im schlimmsten Fall musst du warten bis es ein RL auf die aktuelle Version gibt. Bis jetzt - ich habe 2 Shops migriert - sehe ich noch nicht die Riesenvorteile zu SW5. Ohne Programmierkenntnisse geht gar nichts. Und es erschliesst sich immer noch nicht, warum ich ein Plugin brauche um den zB den Lagerbestand / Stock auf der Produktseite anzeigen zu lassen. Wir sind am überlegen das Angebot von savefirst zu nutzen, bei SW5 zu bleiben und uns dann nach etwas anderem umzusehen. Ich habe den Eindruck SW will die „Kleinen“ raus haben …

Moin!
Super, freut mich zu lesen :slight_smile:

Viele Downloads würde ich als Faktor hinten anstellen. Es muss gut aussehen, zu Dir passen und vor allem, am allerwichtigsten: Für Deine Kunden intuitiv bedienbar und übersichtlich sein! Alles andere ist zweitrangig, an erste Stelle steht immer Dein Kunde.
Wenn Du Dir bestimmte Funktionen wünschst, schreib einfach eine Mail an die Theme-Ersteller und frag nach, ob das Wunsch-Feature geboten wird. Viele sind auch bereit ein Angebot für die Nachrüstung zu machen.

Dazu würde ich in jedem Fall raten. Man kann Shopware zwar auch so, ohne WaWi, betreiben, aber so gedacht ist es nicht. Das ursprüngliche Ziel von Shopware 6 ist es „Headless“ zu sein, also nur noch als Verteiler im Web zu agieren, sprich Deine Produkte automatisiert von der WaWi zu beziehen und an Deine Verkaufskanäle Web-Shop, Marktplätze und Social Media Shopping zu verteilen. Das ist zumindest der Grundgedanke.

Absolut richtig! Es gibt zwar Migrations-Tools von bestimmten Shop-Systemen zu anderen Shop-Systemen, aber die Abdeckung der Systeme ist meist unzureichend und das zweite Problem sind meistens Varianten-Artikel. Eine WaWi hat da viel bessere Möglichkeiten, die Produkte zu verwalten und an die Verkaufsstellen auszuteilen.
Ein ERP hätte außerdem noch den Vorteil, Kundendaten und Rechnungen vom Shop zu dezentralisieren. Einige WaWi’s bieten schon integrierte ERP-Funktionen, da muss man einfach ein bisschen gucken, was passt, denk ich.

Auch dem stimme ich voll und ganz zu. Die Diskussion flammt häufiger mal im Forum auf, aber es ändert sich nichts: Shopware ist ein Enterprise-System! Wer ein kleines Lädchen betreiben will mit einem Mini-Online-Shop, der sollte die Finger von Shopware lassen. Das System ist für kleine Unternehmen einfach „over-the-top“, weil viele Sonderwünsche zu explodierenden Preisen führen. Aus meiner Erfahrung sind witzigerweise die kleinsten Unternehmen diejenigen mit den meisten Sonderwünschen - das sind meistens auch diejenigen, die bei großen Updates dann wegen der Kosten abspringen. Aber das ist nun mal die Kehrseite: Wer sich individualisierte Lösungen programmieren lässt muss damit rechnen, die Programmierung auch regelmäßig gegen Geld zu warten und erneuern, denn die digitale Welt ist schnelllebig und Code muss instand gehalten werden, um sicher und gesetzkonform zu bleiben. Die großen Unternehmen haben das schon begriffen, und setzen nur das um, was auch wirklich erheblich ist. Alles andere bleibt so standardisiert wie möglich - so steigern sie die Chance, marktfähig zu bleiben.

LG;LA

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Ok, ich verstehe jetzt auch den Ansatz von Shopware und so macht alles auch einen Sinn, was Shopware da fabriziert. Dennoch kann ich meinen Ärger als kleiner Betreiber, der schon seit SW4 dabei ist und mit dem Shopware eigentlich groß geworden ist, nicht unterdrücken. Andererseits kenne ich auch keine AG-Gesellschaft, die Ethik vor Gewinn stellt. Nochmals vielen Dank für dein Feedback.

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Das ist auch so eine Geschichte… Es gibt auch Plugin-Hersteller, die da die dicken Euro-Zeichen in den Augen haben! Der Lagerbestand ist auch im Standard im Theme verfügbar, man muss lediglich die entsprechende Variable an der gewünschten Stelle einsetzen. Nur wer das Standard-Theme einsetzt muss sich etwas aufwendiger ein Child-Theme erstellen, damit die Änderung bei einem Update nicht wieder überschrieben wird.

Aber hey, für eine solche Änderung 5€ im Plugin-Store nehmen, 1.000 mal verkaufen und zack: :chart_with_upwards_trend: Profit :sweat_smile:

LG;LA

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Sehe ich genauso. Zum Glück gibt es hier einige im Forum, die dir dann doch weiterhelfen wenn es mal klemmt. Danke an alle die dafür Zeit opfern.

Naja, bei dem vermutlich besagtem Plugin für 5,90 Euro im Monat kann man ja zumindest auch das eine oder andere noch konfigurieren - also „etwas mehr“ als nur den Bestand ausgeben.

Und dafür muss das Plugin gewartet werden, zeitnah auf aktuelle Shopware-Updates reagiert und aktualisiert werden, Support-Anfragen beantwortet werden, usw.

Von dem Plugin gibt es aktuell 10 Downloads = 59 Euro im Monat abzüglich Shopware-Provision, Zielgruppe vermutlich überschaubar.

Und ja, das lässt sich in einfacher Form als reine Ausgabe relativ einfach selber im eigenen Theme/Plugin. anpassen.