wir sind gerade dabei einen Shop zu erstellen. Nun kommt das Thema SEO auf. Da unser Shop zweisprachig laufen soll/muß (Deutsch & Englisch) stellt sich nun die Frage, wie mit SEO richtig umgehen?
Wie habt Ihr das gelöst?
Es gibt die Option im Verkaufskanal „hreflang“ - wie wird diese korrekt eingesetzt?
wie stellen wir sicher, dass die jeweilige Sprache bei Google & Co ausgewertet wird? (Mehrsprachigkeit der Artikel & Kategorien ist gegeben - und ja, das Eintragen der Domains in Shopware ist uns bekannt, mit den lokalisierten Textbausteinen)
Ein wesentlicher Unterschied ist das Handling innerhalb von Shopware. Ein zweiter Verkaufskanal ermöglicht mehr, z.B. individuelle Einstellungen. Ist dann aber auch unter Umständen doppelte Arbeit zu pflegen.
Die URLs werden Google über die Sitemap gemeldet, die in der Google Search Console hinterlegt werden kann.
Danke @Max_Shop
2 Domains wollen wir ja vermeiden. Daher ja die Frage, wie das über Shopware intern gelöst werden kann.
Der Hinweis auf die sitemap.xml ist sehr interessant und war noch nicht bekannt.
Es können auch mehrere Sprachen in einem Verkaufskanal angelegt werden. Ein zweiter Verkaufskanal ist dann nicht notwendig, wenn es lediglich um die Sprache geht.
Wenn Voreinstellungen, wie Versandkosten, Zahlungsarten oder Pluginkonfigurationen gewünscht sind, dann sind zwei Verkaufskanäle zu empfehlen.
Welche Zielgruppen sollen denn mit diesen unterschiedlichen Sprachen erreicht werden? Wollt Ihr nur in Deutschland verkaufen und zusätzlich die englische Sprache anbieten oder geht es um länderübergreifenden Versand?
@Max_Shop - Danke für die Infos. Sind sehr hillfreich
@marco.steinhaeuser - Unsere B2B-Kunden kommen aus dem kompletten EU-Raum. Derzeit arbeiten wir im Direktvertrieb über Empfehlungen. Das wollen wir deutlich erweitern mit dem Online-Shop. Uns ist es wichtig, dass wir unser Produktportfolio zweisprachig (DE/EN) anbieten, da der lokale Markt ein sehr wichtiger ist und wir hier unsere meisten Kunden haben.
Daher ebenso auch der Versand EU-international.
In der Konstellation möchte ich mich dieser Aussage von @Max_Shop anschließen:
Ich glaube, es geht gar nicht nur um zwei verschiedene Sprachen und auch nicht nur um SEO: Ihr steht am Beginn einer Internationalisierungsstrategie. Insofern kann man zunächst durchaus über verschiedene Verkaufskanäle unter verschiedenen TLDs (domain.com und domain.de) nachdenken.
Die englischsprachige Seite kann man dabei als Fallback stehen lassen. Aber irgendwann stellt Ihr fest, dass Eure Produkte auf dem französischen Markt gut abgehen und Ihr wollt speziell dort anbieten. Dazu reicht Englisch nicht mehr aus, Französisch muss her und ein eigener Verkaufskanal unter eigener domain.fr (weil man ansonsten SEO-mäßig nicht aus der Hüfte kommt).
Die Übersetzung allein ist noch keine Lokalisierung, denn plötzlich müssen andere Adress- oder Währungsformate her, die Besteuerung muss gesondert gesetzt werden, weil der Schwellwert im Export überschritten wurde, das Impressum muss durch die in Frankreich notwendigen Daten angereichert werden (dort gibt man z.B. den Jahresumsatz an), vielleicht müssen andere Preise oder Produktvariationen an den Start. Nicht zuletzt kommen dann andere Zahlungsarten etc. hinzu.
Wenn Ihr das jetzt gut vorbereitet, gibt’s später keinen Stress mit einer erneuten Änderung
Danke für Eure Tipps.
Wir werden uns im Januar hinsetzen und beide Varianten abwägen. Auch in Bezug auf doppelten Content, wie @Max_Shop schrieb.
Wobei man sagen muß, arbeiten wir in erster Linie im B2B-Bereich und die Branche ist durch ihre Internationalität eh von Natur aus englischsprachig aufgestellt. Daher ist für uns das SEO in diesen zwei Hauptsprachen der wichtigste Aspekt. Eine Domain mit „.com/de & .com/en“ vs. zwei Domains".de oder .com".
Unsere Warenwirtschaft unterstützt beide Optionen, soweit ich weiß.
Auch müssen wir beachten, dass wir eine Art Blog einbinden werden. Dieser muß dann ebenfalls zweisprachig geführt werden. Hier werden wir die Möglichkeiten der Erlebniswelten ausnutzen und deep-links zu Produkten einsetzen.
Weiterführend nach einigen Tagen Recherche stellt sich mir die Frage, wie Eure Erfahrung bei deutschsprachigen Kunden:innen ist in Bezug auf User-Verhalten bei einer .com Domain?
Ist die Aktzeptanz einer deutschsprachigen .com Domain (Sprachenlokalisierung auf .com/de/) zu nutzen gleich hoch, wie bei einer reinen .de Domain? Wie verhalten sich Kunden:innen aus Österreich und der Schweiz?
Um es noch ein wenig kompexer zu machen: ^^
Es gäbe auch die Möglichkeit, Subdomains wie fr.domain.com, de.domain.com o.ä. für die Sprachen zu benutzen. Subdomains sind für die Suchmaschinen auch jeweils einzelne Sites, die separat indexiert werden könnten. Sprecht darüber mal mit Euren SEO-Profis, was in Eurem Fall und in Hinsicht auf die Erweiterbarkeit in der Zukunft wirklich Sinn macht. Um das Problem mit dem DC (duplicate content) wie von @Max_Shop oben erwähnt, gäbe es die Möglichkeit, saubere hreflang tag attributes im Header zu verwenden.
Die echten Probleme tauchen sicher erst dann auf, wenn die EMEA-Zone verlassen wird, wenn also über den Europäischen Raum hinaus auch in Asien oder „the Americas“ mit Euren Produkten bestückt werden soll. Dann denkt Ihr entweder über verteilte Installationen oder über die Auslieferung von Content via CDNs nach.
ich bin bei meiner Entscheidung letztendlich dann doch relativ profan rangegangen und habe mein persönliches Verhalten beobachtet, was mir von anderen bestätigt wurde:
Ich für meinen Teil würde eher eine .de Domain bei der Google-Suche als potentielle Einkaufsquelle nehmen, als eine .com/de. Einfachhalber darüber nachgedacht, dass ich u.U. einen direkten Ansprechpartner hätte, bei Supportfragen, oder die Lieferung am nächsten Tag da wäre.
Eine .com/de -Domain lässt mich da eher aufhorchen und erst einmal das Impressum suchen, bevor ich weitere Wege gehe auf der Webseite des Händlers.
Man muß aber auch sagen, dass in der Branche, in der wir tätig sind, in erster Linie Englisch gesprochen wird, die Terminologie ist es eh. So ist es auffällig, dass bspw. in den für uns relevanten Instagram-Sites hauptsächlich Englisch kommuniziert, geliked oder geshared wird. Für uns ist der EU-Markt sehr wichtig, aber auch vor allem US und Kanada.
Instagram wird eine unserer Hauptmarketing-Kanäle sein, auf der wir unsere Produkte präsentieren. Was wir jetzt auch schon tun. Jedoch die Nachhaltigkeit über den Webshop noch fehlt. Wir haben hierfür bereits vor einiger Zeit ein eigenen ShortURL-Service eingerichtet und drucken diesen Produkt-bezogen individuell auf unsere Produkte.
Danke für Deinen Link und Deinen Beitrag dort. Der ist wirklich lesenwert.
Daher unterstützt das auch meine Entscheidung auf mehr Flexibilität und gleich auf getrennte Domains zu setzen, auch wenn Kosten für Theme und Plugins sich doppeln.
ich habe mir hier die Beiträge angeschaut. Wir fahren mehrere Sprachen in unserem Shop. Gilt das denn noch, was Du geschrieben hast in dem Artikel „Distributed Installations“? Es ist ja knapp 10 Jahre her…
Ja, das passt im Wesentlichen schon noch; ich hatte mir damals darüber sehr frühzeitig Gedanken gemacht.
Letztlich muss man sich immer auch die Netzwerk-„Zonen“ anschauen, die durch die Sprachen bestückt werden sollen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Shop, der DE, PL, EN, CZ und FR anbietet, innerhalb von Europa keine Probleme i.S.v. SEO bekommen dürfte, zumal die gleiche Suchmaschine gesetzt ist.
Darüber hinaus muss man sich aber sicher sehr genau überlegen, welcher Markt bedient werden soll. Dann kommt man IMO nicht einfach mit einer Zuschaltung von z.B. Japanisch weg, sondern es müssen größere Lokalisierungsmaßnahmen ergriffen werden. Das fängt möglicherweise mit den Sprachen an, zieht sich aber über verfügbare PSPs, ggf. andere Frontends, Adress- und Zahlenformate, Steuerkram, Angaben im Impressum etc pp bis hin zu verteilten CDNs (wobei dort mittlerweile der Markt weitestgehend gut liberalisiert ist).
Um welche zehn Sprachen geht es denn bei Euch und welche Märkte wollt Ihr bedienen? Hast Du ggf. ein paar Daten für uns, wie und wo es gut funktioniert und wo eher nicht? Ich würde mich freuen, wenn wir uns hier dazu austauschen könnten - bisher wird das nach meinem Empfinden eher gehandhabt wie Wissen, das jeder für sich selbst wie einen Augapfel hütet.