Preisoptimierung durch A/B Test?

Hallo allerseits, wir möchten unsere Preise etwas optimieren. Umsetzen wollen wir dies, indem wir bspw zwei Kunden, welche das selbe Produkt kaufen wollen, zwei verschiedene Preise anzeigen lassen. Im Grunde also eine Art AB-Test. Lässt sich sowas durch ein Plugin oder gar durch einen leichten Programmiereingriff umsetzen oder muss man dazu ein richtiges AB-Testing Tool einsetzen? Vielen Dank schonmal…

Hi JohnnyM, interessantes Thema sowas. Technisch gesehen könnte man dies über eine separate Kundengruppe lösen und dann allen oder auch nur speziellen Artikeln je Kundengruppe unterschiedliche Preise geben. Ein Plugin müsste allerdings dann nur dafür sorgen, dass der User bereits zu Beginn des Besuchs per Zufall einer der definierten Kundengruppen zugewiesen wird und anschließend auch beim Einkauf in die richtige Gruppe rutscht. Was die Analyse selbst angeht, das ist dann ein anderes Thema. Gut möglich, dass man das manuell lösen kann ohne dafür ein A/B-Tools einsetzen zu müssen. Das ist wohl auch abhängig vom Anwendungsfall und dem/den daraus resultierenden Analyseziel(en). Viele Grüße!

Hallo Martin, Wenn man pro Artikel eine weitere Kundengruppe anlegt, könnte man dies doch sogar über das Shopware interne Tool auswerten. Letztendlich reicht also ein Plugin, was die Besucher zufällig in eine Kundengruppe verschiebt. Dir fällt da nicht zufällig eins ein? :slight_smile: Gruß

Dafür gibts keins. Wenn der Kunde deine Seite mit einem zweiten Gerät ansurft und in die andere Kundengruppe rutscht, ist dir ein Bericht in Punkt 12 und Akte 2014 sicher :sunglasses:

Das müsste dann tatsächlich programmiert werden, ein solches Plugin gibt es nicht und es stellt sich auch tatsächlich die Frage ob die Notwendigkeit seitens weiterer Shopbetreiber gegeben ist ein solches Plugin zu entwickeln. Denn Euromann könnte durchaus recht haben mit seiner Akte2014 Aussage - ob das rechtlich so korrekt ist steht nämlich auf einem anderen Stern. Allerdings darfst du dich gerne an unser Team wenden (support@dasistweb.de) sofern du das programmiert haben möchtest. Die rechtliche Klärung obliegt jedoch nicht uns und als It-Dienstleister ist es uns auch nicht erlaubt, rechtliche Beratung zu leisten :wink:

Für mich ist eigentlich die Frage interessanter, was du mit den Daten anstellen willst (vorausgesetzt sie sind valide und repräsentativ)? Weißt du worauf du dich bei einer Analyse von zum Kauf entschiedenen Faktoren einlässt? Nach einigen Käufen eine These á la “70% der Kunden kaufen lieber billiger” aufzustellen ist gefährlich, trügerisch und (meistens) falsch. Da ich deinen Hintergrund bzw. dein Hintergrundwissen nicht einschätzen kann: hast du mal an eine Conjoint-Analyse (zb HILCA) gedacht, um das Kaufverhalten - bzw. die Faktoren, Merkmale, Kriterien die sich tatsächlich kaufentscheidend auswirken - “richtig” einschätzen zu können? Ich halte dein Vorhaben für sehr gewagt und gefährlich, da es leicht zu falschen Schlussfolgerungen führen und die Orientierung eines Unternehmens in eine falsche Richtung lenken kann. Viele Grüße

[quote=„Euromann“]Wenn der Kunde deine Seite mit einem zweiten Gerät ansurft und in die andere Kundengruppe rutscht, ist dir ein Bericht in Punkt 12 und Akte 2014 sicher :sunglasses:[/quote] Das würde ich für unwahrscheinlich halten. Zum Einen ist die Variante unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kunden auf Grund von vorherigem Verhalten auf einer Webseite anzubieten vor allem bei Flug-/Reise-Portalen gar nicht so selten. Zum Anderen haben wir bei meinem ehemaligen Arbeitger (Online-Umsatz-Top5 in D) etwas ähnliches gemacht. Wenn ein Kunde über ein Preisportal (Geizhals etc.) eingestiegen ist, hat er teilweise einen günstigeren Preis angeboten bekommen, als ein Kunde der direkt auf die Webseite gekommen ist. Rechtlich hat das keinerlei Probleme mit sich gebracht. Nur ab und zu Kunden in der Hotline, die sich wunderten, warum sich im Chrome und Firefox die Preise unterschieden. Wir hatten an unsere Kundenbetreuer die Sprachregelung herausgegeben „Wird wohl ein technisches Problem sein, bestellen Sie doch einfach wo es günstiger ist.“. Zur Auswertung der A/B-Tests ein kleiner Praxistipp: legt nicht zwei Varianten an sondern vier. Variante 1 und 2 mit Preis A und Variante 3 und 4 mit Preis B. Dann alle Varianten möglichst gleichverteilt aussteuern. Erst dann, wenn die Conversion-Rate bei den jeweils identischen Varianten nahezu gleich ist habt ihr ausreichend viele Bestellungen um statistisch valide aussagen treffen zu können (wenn jemand mit tieferen A/B-Kenntnissen mitliest: ja das ist nicht wirklich statistisch korrekt, aber zum Einsteig sollte es ausreichend sein). Wir hatten am Anfang nur zwei Varianten, nicht mit unterschiedlichen Preisen, sondern mit unterschiedlichen Produktbeschreibungen. Als wir zu völlig unerwarteten Ergebnissen gekommen sind, hat ein Kollege die Doppel-Variante vorgeschlagen. War am Testbeginn sehr interessant: Variante 1 - 2,3% Conversion-Rate Variante 2 - 1,8% Conversion-Rate Variante 3 - 2,0% Conversion-Rate Variante 4 - 2,1% Conversion-Rate Also die Tests immer so lange laufen lassen, bis sich die identischen Varianten bei der Messgröße möglichst genau angleichen.