Inventur steht vor der Türe

Hallo zusammen,

nicht mehr lange und die Inventur steht an. Mit der Lagerplatzverwaltung hat sich ja einiges geändert und gerade diese stellt uns auch in Sachen Inventur vor einige Probleme. Wir haben unser Lager in verschiedene Lagerplätze unterteilt (Verkaufsraum, Auffüll-Lager, usw.). 

Am POS habe ich nicht die Möglichkeit auszuwählen von welchem Lagerplatz der Artikel verkauft wurde, nachträglich zu überprüfen und umzubuchen ist für uns zu aufwändig. Einige Artikel sind nun also noch in unserem Lager vorhanden, aber die Lagerplätze stimmen nicht mehr. Dazu kommen noch Artikel die aufgrund Fehlern im Plugin, oder unvorhergesehenen Vorgängen auf den Lagerplatz “Unbekanntes Lager” gebucht wurden.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich mit den aktuellen Möglichkeiten eine korrekte Inventur machen soll. Mache ich z.B. die Inventur nach Lagerplatz kann es sein, dass Produkte übergangen werden, weil diese aufgrund fehlern auf einem anderen Lagerplatz liegen.

Da mir in der App keine Soll-Bestände angezeigt werden, habe ich keine Möglichkeit während der Inventur zu überprüfen.

Auch fehlt mir die Möglichkeit die restlichen Bestände zu nullen. Wenn ich z.B. alles gescannt habe, was am Lager ist, bleiben Bestände von Artikeln die z.B. geklaut wurden vorhanden, obwohl diese fehlen. Das kann ich nur umgehen, wenn ich zehntausende Produtkvarianten durchklicke und Bestand “0” eingebe, dass kann nicht wirklich so gewollt sein.

Wie löst ihr diese Problematiken? Habe ich vielleicht falsche Ansätze?

Von Pickware vielleicht Hilfe dazu? Sind wir die einzigen die eine Inventur machen?

Vor Pickware haben wir ja plentymarkets benutzt. Da sind die Probleme „ähnlich“. Ich bin daher davon ausgegangen, dass Pickware es in dieser Sache auch ähnlich handhabt, müsste es aber noch mal verifizieren. Eigentlich sollte die Inventur eines Lagerplatzes mit der App dazu führen, dass alle anderen diesem Lagerplatz zugeordneten Bestände auf 0 gesetzt werden. Sollte das nicht so sein, wäre ich überrascht.

Im Zweifel kann man auch „klassisch“ an die Sache herangehen. Man zieht sich einen Export, zählt alles und trägt es in die Tabelle ein und reimportiert dann den Bestand wieder. Dafür hat es die Formate viison_pickware_erp_article_stocks_absolute bzw. viison_pickware_erp_article_stocks_relative. (So haben wir auch unsere Bestände übertragen.)

Das sollte auch bei „Unbekannter Lagerort“ helfen. Damit haben wir leider auch immer wieder zu kämpfen. Und man kann diesen Pseudo-Lagerplatz im Backend gar nicht einsehen. Das ist schon ein wenig ärgerlich.

Vielleicht kann @Pickware‍ noch die Frage beantworten, ob meine Annahme bezüglich der Inventur eines Lagerortes korrekt ist. Das konnte ich in der Anleitung nämlich nicht finden. Notfalls teste ich das mal an einem Minimalbeispiel.

Pickware setzt hier auf eine blinde Zählerliste: “Dank einer blinden, digitalen Zählliste werden Fehler aufgrund von Voreingenommenheit minimiert”. Dem Shop Betreiber die Wahl zu geben ob die Ist-Bestände angezeigt werden sollen wäre, meiner Meinung nach, eine gute Ergänzung der Einstellungen.

Wir haben uns mit den Filtern beholfen. Dieser zeigt alle noch nicht gezählten Artikel innerhalb eines Zeitraums an. Wenn Artikel auf mehreren Lagerplätzen liegen, tauchen sie entsprechend mehrmals in der Liste auf. So erwischt man am Ende der Inventur auch alle noch nicht erfassten Artikel - Lagerplatz Kombinationen.

Falls nicht sowieso bereits bekannt, ein möglicher Inventurablauf wird auch hier beschrieben:
Pickware 1x1 - Stichtagsinventur mit Shopware WMS powered by Pickware | Pickware Blog
https://www.pickware.de/blog/posts/pickware-1x1-permamente-inventur
Einfache Inventur mit Pickware! | Pickware Blog

Bei den unbekannten Lagerplätzen schließe ich mich ebenfalls an. Wir können diese zwar über einen Export identifizieren, nur eine Funktion im Backend z.B. über einen Filter in der Bestandsübersicht würde eine Erkennung von betroffenen Artikeln beschleunigen. Ich denke da an sowas wie die Funktion “Artikel mit Bestandsinkonsistenzen anzeigen”.

@Chris_tian‍  Habe noch kein POS System von Pickware im Einsatz. Würde es denn helfen die verschiedenen Lager auch tatsächlich als Lager zu führen statt lediglich Lagerplätzen? Man müsste beim Auffüllen umbuchen, ganz klar. Nur damit sollte POS lediglich vom Filialbestand buchen können oder bin ich da auf dem Holzweg?

Man kann POS als eigenes Lager führen. Wir behelfen uns damit, dass die „POS-Lagerplätze“ in der Sortierung weiter vorne sind. Daher passt das eigentlich ganz gut. Den Rest wollen wir über eine permanente Inventur in den Griff bekommen. Das ist vielleicht auch was für @Chris_tian‍.

@MichaelF‍ Danke für die Links. Den Blog hatte ich tatsächlich noch nicht wegen des Themas abgesucht. So was gehört für mich in die Anleitung. (Zumindest als Link, den man dort leicht findet.)

@MichaelF schrieb:

@Chris_tian‍  Habe noch kein POS System von Pickware im Einsatz. Würde es denn helfen die verschiedenen Lager auch tatsächlich als Lager zu führen statt lediglich Lagerplätzen? Man müsste beim Auffüllen umbuchen, ganz klar. Nur damit sollte POS lediglich vom Filialbestand buchen können oder bin ich da auf dem Holzweg?

Das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit auf die wir versuchen im kommenden Jahr umzustellen. Das mit den Lagerplätzen sind wir falsch angegangen, leider ist eine Änderung sehr aufwändig.

 Wir haben uns mit den Filtern beholfen. Dieser zeigt alle noch nicht gezählten Artikel innerhalb eines Zeitraums an. Wenn Artikel auf mehreren Lagerplätzen liegen, tauchen sie entsprechend mehrmals in der Liste auf.

In diesem Fall werden doch aber alle Produkte angezeigt oder? WIr haben über 35.000 Varianten. 

Wir stehen leider zur Zeit vor ganz ähnlichen Problemen. Wie auch von Chris_tian beschrieben, ist bei uns ebenfalls zu erwarten,dass einige Artikel mit mehrfachen Lagerplätzen gelegentlich vom falschen Platz ausgebucht wurden. Liegt Artikel x beispielsweise einmal auf Platz a und einmal auf Platz b, wird von a ausgebucht,aber von b entnommen, dann schickt der Inventurfilter einen nur zu Platz b zum Zählen, da er auf a ja keinen Bestand hat. Auf b ist er nicht mehr vorhanden und wird dadurch auf den Bestand 0 gesetzt, ohne dass er auf a jemals erfasst wird. Oder allgemeiner: Artikel, die auf Lagerplätzen liegen, ohne dort irgendeinen Bestand zu haben, werden bei der artikelweisen Inventur nicht erfasst. Daher bleibt für uns eigentlich nur ein systematisches,lagerplatzweises Vorgehen. Wird hier ein Artikel ohne Bestand gescannt,so wird er ohne Probleme auf den entsprechenden Lagerplatz gebucht. Dass alle gebuchten, aber nicht erfassten Artikel automatisch genullt werden scheint hier aber nicht der Fall zu sein. Das liegt offenbar auch daran, dass bisher keine lagerplatzweise Inventur vorgesehen ist. Man kann im Inventurtab zwar Plätze scannen und kriegt dann den Inhalt angezeigt, dessen Bestände man dann eingeben kann. Aber letztlich scheint es sich nur um einen optischen Filter zu handeln, es gibt ja auch keine Möglichkeit die Inventur für einen Lagerplatz irgendwie zu schließen( was ja nötig wäre,damit das System weiß, ab wann es alle übrigen Artikel des Platzes nullen soll). 

Unsere bisher beste Lösung besteht bisher darin, zuerst für alle Plätze die vorhandenen Bestände wie beschrieben systematisch aufzunehmen. Danach über den Zeitfilter auf den Mobilgeräten noch alle Artikel, die auf ihren Plätzen nicht erfasst wurden, herausfiltern und einzeln auf 0 setzen. Auch sollte der Zeitfilter alle auf “unbekannt” gebuchten Artikel anzeigen.

Aus unserer Sicht ist das größte Problem das Fehlen einer relativen Bestandsänderung, was die ganze Inventur extrem ineffizient macht. Eigentlich muss jeder Lagerplatz erst artikelweise vorsortiert werden, um zu verhindern, dass Bestände immer wieder überschrieben werden. Wird der gleiche Artikel beispielsweise unbemerkt einmal als erstes und dann nochmal als letztes auf einem Platz gescannt, so trägt man jedesmal Bestand 1 ein und hat am Ende dann Bestand 1 statt 2. Da wir z.B. viele Textilien verteiben, die optisch gleich sind, aber z.B. verschiedene Größen haben ist das ein ernstes Problem für uns. Die Artikel der Reihe nach scannen zu können, sodass diese lagerplatzweise einfach immer weiter aufaddiert werden, wäre eine dringend erforderliche Funktion. Allerdings ist auch hierfür eine tatsächliche lagerplatzweise Inventur von Nöten.

Alles in Allem sind wir leider auch noch recht ratlos, wie wir das Ganze am Besten angehen sollten.

Für weitere Anregungen und Ideen wären wir auf jeden Fall sehr dankbar :wink:

Beste Grüße

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