Schön dass es nun zu SW6 auch eine FAQ gibt, aber Leute, eine Bemerkung kann ich so nicht stehen lassen:
Man sollte bei einem Wechsel von Shopware 5 auf Shopware 6 im Vorfeld immer erst einmal seine Erwartungshaltung überprüfen
Sorry, aber diese scheinbare nebensächliche Bemerkung hätte man sich schenken können. Shopware war es, welche im Vorfeld durch Newsletter und sogar per Post verschickte Werbung zur Migration von SW5 auf SW6 gedrängt hatten. Man hat im Vorfeld permanent mit Einstellung vom Support und Weiterentwicklung von SW5 geschrieben. Man hat im Vorfeld Shopware 6 hoch gelobt und als neuen Stern am Himmel vermittelt.
Kunden die jahrelang mit SW5 zu tun hatten, auf diesen System ihre Zukunft aufgebaut haben, mit bestimmten Aktionen und Funktionalitäten ihre Umsätze generieren wollen natürlich, dass gewisse Dinge beim Wechsel auf SW6 weiter funktionieren. Bei der Migration und Einsatz mit SW6 mussten wir aber feststellen dass nicht alles so „cool” ist und wir dem Kunden sagen müssen „Sorry, du hast zwar einen Plan gebucht, aber neues Shopsystem, geht nicht mehr”. Abgesehen davon, waren viele Probleme mit „Vorfeld” überhaupt nicht absehbar was extrem viel Zeit gekostet hat. Und das wird in der FAQ unter der Begrifflichkeit „Erwartungshaltung” abgestempelt?
Diese Bemerkung finde ich als Schlag in die Fresse. Am liebsten würde ich mal persönlich nach Schöppingen kommen. Bitte noch mal über oben erwähnte Bemerkung nahdenken und ggf. korrigieren.
Vorab: die FAQ ist von mir und nicht von Shopware. Also bitte nicht den Umweg über Schöppingen gehen
Schade jedoch, dass du bei deinem Zitat den darauf folgenden Satz ignorierst.
Hier handelt es sich eben nicht um ein einfaches „Update“ einer Version, sondern ist eher mit einem Wechsel auf ein komplett neues System wie z.B. Magento, Spryker oder Shopify zu vergleichen
Du wirst auch nicht einfach zu Magento wechseln und dich hinterher wundern, warum Funktion x oder y nicht enthalten ist. Jeder muss für sich selber evaluieren, ob ein Wechsel sinnvoll ist und ob die Shopware 5 Funktionalitäten, die für den eigenen Shopbetrieb zwingend notwendng sind, auch von Shopware 6 erfüllt werden. Diese Prüfung muss man entweder selber machen oder durch seine Agentur durchführen lassen - und im Zweifel muss man die fehlenden Funktionalitäten nachrüsten (eigene Programmierung, Plugin etc.) oder auf ein anderes Shopsystem wechseln.
Aber wobei ich dir Recht geben muss: die Kommunikation seitens Shopware war gerade in der Anfangszeit von Shopware 6 nicht sonderlich „hilfreich“. Shopbetreiber, die kopflos und ohne eigene Analysen voreilig (und durch Shopware gedrängt) zu Shopware 6.1 oder 6.2 gewechselt sind, hatten sicherlich einige unverschuldete Probleme. Selbst Agenturen hatten zu dieser Zeit viel zu wenig Erfahrung mit dem neuen (unfertigen) System.
Meine Erwartungshaltung nach den großspurigen Versprechen war … - Schaun wir mal. Ich hatte eigentlich gar keine. Klar klang das erst mal nach „Zwangsumstellung“ auf SW6 ab Juli 2024. Aber ganz ehrlich, hätte ich gewusst was da auf mich zukommt und hätte mir einer gesagt das viele Dinge aus SW5 nicht mehr funktionieren. Ich wäre zu save-five gegangen hätte 50,- € im Monat bezahlt und gut ist. Stabil und schnell läuft SW6 aber eben auch durch die Versions und plugin Politik (Miete) für viele nicht mehr bezahlbar.
@EikeBrandtWarneke: Erwartungshaltung ist vermutlich das falsche Wort. Man hätte es eher als „Funktionsumfang“ bezeichnen sollen. Ja SW6 hat noch nicht den Funktionsumfang wie SW5. Das finde ich teilweise auch gravierend. Es wird aber mit den Updates besser und unsere Agentur und Plugins bügeln die fehlenden Funktionen aus. Plugins versuchen wir immer weniger zu nutzen, da diese doch einen großen Kostenblock mittlerweile ausmachen, aber das ist ein anderes Thema, was hier auch schon umfangreich diskuttiert wurde.
Erwartungshaltung ist wirklich so eine Sache. Darf ich von einem Shopsystem erwarten, das ich mich drauf verlassen kann, wenn es eine Lastschrift z.B. als Zahlart gibt, diese auch verwendet werden kann? Ich würde sagen ja - wurde aber gerade eines besseren belehrt
Jetzt arbeite ich im Angestelltenverhältnis als Softwareentwickler und ich habe schon Probleme der Geschäftsführung zu erklären was hier los ist wenn so banale Dinge aufeinmal wegrationalisiert wurden. Will mir gar nicht vorstellen wie es wohl in der Dienstleistung aussieht - kann die Kunden förmlich schon bis hier her maulen hören.
Ich kann nur jedem raten, nehmt euch die Zeit(leider muss das ja dann privat sein) und testet wirklich die noch so einfachsten Dinge in Shopware 6. Alles was euch so vorkommt wie „ach das ist Standard das funktioniert sowieso“ testen. Ihr werdet staunen was alles auf einmal völlig anders funktioniert oder einfach gar nicht mehr vorhanden ist.
Lagerbestände, Zahlungsarten, Gastbestellungen, Statistiken, Reihenfolge von Produkten in der Kategorie und und und.
Und ich rede hier nicht von Funktionen wo ich sage, naja gut das ist nur Nice2Have sondern das sind in meinen Augen Musthaves. Natürlich handhabt das auch wieder jede Firma anders(um das Argument gleich mal weg zu nehmen) und Shopware kann nicht alles abdecken.
Dennoch, hätte ich das alles vorher gewusst, wäre meine Wahl auf ein anderes Shopsystem gefallen, so Leid es mir tut. Und die ganzen Aussagen kann ich schon lange nicht mehr für voll nehmen.
Trotz allem muss man einfach den Open Source Gedanken und die Bewegung dahinter wertschätzen. Deswegen auch ein Danke an @EikeBrandtWarneke für das FAQ auch wenn ich es noch gar nicht gelesen habe. Sowas ist nie selbstverständlich, bedeutet Arbeitet und hilft sicher ungemein.
Oder selber ein Plugin entwickeln. Dürfte jetzt nicht der mega Aufwand sein - wobei aus Kosten-Nutzen-Sicht sicherlich das Plugin die bessere Wahl wäre
Ich weiß das es zig Plugins gibt für Sepa.
Darum gehts aber nicht, sondern um die Erwartungshaltung. Jemand der von SW5 kommt erwartet(da es dort eben auch ohne Plugin funktionierte) das es auch in SW6 funktioniert ohne Plugin. Und das ist keine falsche Erwartungshaltung sondern etwas ganz normales in meinen Augen.
Ich erwarte auch das eine Registrierung funktioniert, wenn dann jemand mit der Aussage kommt „dafür brauchst du aber ein Plugin“ dann würdest du auch sicherlich 2x nachfragen ob du gerade richtig gehört hast.
Man darf nie aus den Augen verlieren wie so ein Gespräch wohl aussieht wenn du deinem Chef / Kunden erklären sollst das dessen Kunden wiederum einfach ihre Daten nicht eingeben können. Wenn du ihm dann zusätzlich erklärst das er für das Speichern dieser 3x Felder(vorher nichts bezahlt) und jetzt 9,99/Monat hinlegen darf, fragt er dich ganz schnell obs dir noch gut geht und warum wir überhaupt gewechselt sind.
Für uns, die viel in der Shopware / Shopsoftware Welt unterwegs sind, mag das alles Sinn ergeben und normal sein. Aber für einen „Normalo“ ist das schwer vorstellbar.