Hallo allerseits, bepado scheint ja ein recht interessantes Konzept zu sein. Eine Frage beschäftigt mich allerdings: Wie sieht es mit der Rechtssicherheit aus? Mittels des Plugins kann ich allerlei Fremdprodukte in meinem Shop anbieten und verkaufe dann via Dropshipping. Das könnte man ja sogar - wie zur Keynote dargestellt - als “Amazon-Klon” machen. Soweit so gut. Der Kunde erhält die Lieferung direkt vom Dritthändler. Die Widerrufsbelehrung akzeptiert der Kunde ja bei mir. Die Rücksende- und Garantiefälle können - falls ausgehandelt - direkt über den Dritthändler abgewickelt werden. Wenn der Kunde jetzt aber bei mir zahlt und bei mir das Widerrufsrecht akzeptiert, dann müsste er das ja auch bei mir einfordern können. Das hieße, der Kunde erhält das Geld von mir zurück und sendet die Ware u.U. an mich zurück. Jetzt muss ich die Ware an den Dritthändler weiterleiten und habe damit noch einmal Versandkosten und Aufwand. Wenn jetzt - auf dem Transportweg von mir zum Dritthändler - etwas schief geht, wird’s spannend. Hinzu kommt, dass der Kunde zunächst einmal einen Kaufvertrag mit mir schließt, die Lieferung aber von jemand anderem erhält. Oder schließt der Kunde zwei oder mehrere Kaufverträge ab? Dann müssten ja X AGBs angezeigt werden… Trifft meine Befürchtung zu oder habe ich etwas Essentielles übersehen?
Du hast nichts übersehen, das sind die ganz normalen Abläufe von einem Streckengeschäft (neudeutsch dropshipping). Du bist der Verkäufer und hast damit auch alle Pflichten. Der Lieferant müsste, wenn keine andere Absprache besteht, noch nicht einmal die Ware zurücknehmen. Wenn Artikel auf dem Weg zum Lieferanten verloren gehen, ist es Dein Problem, völlig umspannend Da muss man sich ganz genau überlegen mit wem man zusammenarbeitet. Viel interessanter für viele Händler dürfte die Öffnung zu einer b2c Verkaufsplattform sein, die angekündigt ist.
[quote=„André K“]Viel interessanter für viele Händler dürfte die Öffnung zu einer b2c Verkaufsplattform sein, die angekündigt ist.[/quote] Aber genau damit wird das eingangs beschriebene Problem doch noch exponentiert! Man stelle sich mal vor, man eröffnet tatsächliche eine Art Amazon-Klon-Marktplatz. Du kommst ja gar nicht hinterher alle „falschen“ Rücksendungen weiterzuleiten. Besonders spannend wird das, wenn es sich um große, unhandliche und Speditionsartikel handelt. An dieser Stelle verstehe ich den Hype um diese „geniale“ Möglichkeit nicht. Hier scheinen Risiken zu entstehen, die dem möglichen Provisionsgewinn massiv entgegenstehen.
Ich hatte es so verstanden, dass die B2C Plattform eine reine Plattform für die einzelnen Händler Werden soll, bei der jeder Händler einzelner Vertragspartner vom Endkunden ist. Also wie amazon marketplace mit Verkauf im Namen des anbietenden Händlers. IMHO sind alle anderen Konstellationen nicht in der breiten Masse anwendbar, da die Qualität der Zulieferer nicht gewährleistet werden kann. Einzelne, gezielte und auf Herz und Nieren geprüfte Kooperationen könnte ich mir dagegen schon vorstellen. Besonders als Lieferant unserer eigenen Produkte und Großhandelsware. Bepado hätte für uns den Vorteil, dass wir auf die geplanten Subshops für unsere Händler und Importeure verzichten könnten, die könnten dann über die Bepado Schnittstelle die Daten einfach in ein eigenes System übernehmen. BTW Einen Hype sehe ich nicht nur unerfahrene “Händler” die Glauben, Dropshipping wäre eine eierlegende Wollmilchsau mit der man mal schnell und einfach viel Geld verdienen könnte
[quote=„André K“]Ich hatte es so verstanden, dass die B2C Plattform eine reine Plattform für die einzelnen Händler Werden soll, bei der jeder Händler einzelner Vertragspartner vom Endkunden ist. Also wie amazon marketplace mit Verkauf im Namen des anbietenden Händlers. IMHO sind alle anderen Konstellationen nicht in der breiten Masse anwendbar, da die Qualität der Zulieferer nicht gewährleistet werden kann. Einzelne, gezielte und auf Herz und Nieren geprüfte Kooperationen könnte ich mir dagegen schon vorstellen. Besonders als Lieferant unserer eigenen Produkte und Großhandelsware. Bepado hätte für uns den Vorteil, dass wir auf die geplanten Subshops für unsere Händler und Importeure verzichten könnten, die könnten dann über die Bepado Schnittstelle die Daten einfach in ein eigenes System übernehmen.[/quote] Für die Kombination Lieferant/Hersteller -> Händler ist so ein System zweifellos sehr praktisch. Damit könnte nämlich praktisch jeder Hersteller seine Händler „versorgen“. [quote=„André K“]Ich hatte es so verstanden, dass die B2C Plattform eine reine Plattform für die einzelnen Händler Werden soll, bei der jeder Händler einzelner Vertragspartner vom Endkunden ist. Also wie amazon marketplace mit Verkauf im Namen des anbietenden Händlers… Einen Hype sehe ich nicht nur unerfahrene „Händler“ die Glauben, Dropshipping wäre eine eierlegende Wollmilchsau mit der man mal schnell und einfach viel Geld verdienen könnte ;)[/quote] Also doch Dropshipping.
Du eröffnest einen Marktplatz, packst hunderte von Händlern rein, der Kunde zahlt an Dich und Du leitest die Zahlung an die Händler weiter, die ihrerseits versenden und praktisch Vertragspartner sind. Ist DAS kein Dropshipping? Was den Hype betrifft, ich beziehe mich hierbei auf die vielen Presseartikel, die seit der bepado-Beta die Runde machen. Ich selbst bin kein Händler, insofern kann ich deren „Glauben“ nicht beurteilen.
[quote=“TomBOX”] Du eröffnest einen Marktplatz, packst hunderte von Händlern rein, der Kunde zahlt an Dich und Du leitest die Zahlung an die Händler weiter, die ihrerseits versenden und praktisch Vertragspartner sind. Ist DAS kein Dropshipping? [/quote] Wenn die Händler Vertragspartner sind, das wäre ein Vermittlungsgeschäft mit Inkassodienstleistung (vgl. Marketplace). Das Inkasso könnte theoretisch bei so einer Plattform auch direkt vom Händler übernommen werden wenn der Plattformanbieter das erlaubt. Entscheidend ist wer der Vertragspartner des Kunden ist. Aber vielleicht warten wir mal auf weitere Infos von offizieller Stelle wie genau die es sich vorgestellt haben. Bepado (besser Shopware) macht eine ordentliche Pressearbeit und die Presse braucht immer Futter. Echte Neuerungen werden natürlich publiziert, das bedeutet aber nicht, dass “alle” nur darauf gewartet haben Da noch immer viele Fragen offen sind (bzw. in der Beta getestet werden) ist das Feedback der richtigen Händler IMHO auch noch verhalten. Bepado hat IMHO jedenfalls eine Menge Potential.
[quote]Viel interessanter (…) dürfte die Öffnung zu einer b2c Verkaufsplattform sein, die angekündigt ist.(…) Aber vielleicht warten wir mal auf weitere Infos von offizieller Stelle, wie genau die es sich vorgestellt haben. [/quote] @André K.: Die B2C ist nicht mehr in der Beta-Phase, sonder bereits seit dem SCD 2014 online. Unter bepardo.com bieten einige Händler bereits ihre Produkte an. Leider scheint der Marktplatz noch nicht zu 100% fertig zu sein. Wenn man bei Bepado bspw. nach Küchenmessern sucht, dann werden bei der Marken-Auswahl nur Buchverlage angezeigt… Jochen