ich arbeite für einen nicht mehr ganz kleinen Webshop, der nach einer Insolvenz wieder in Eingenverwaltung tätig ist, entsprechend aber buchhalterisch sehr akurat sein muss und wundere mich gerade sehr, dass Shopware 5 bei Gutscheinen konsequent falsche Rechnungen generiert. Ein Wertgutschein muss nach deutschem Steuerrecht wie ein Zahlungsmittel behandelt werden, auf einer korrekten Rechnung muss also immer der Gesamtbetrag stehen und erst danach die Gutschrift und der zu zahlende Restbetrag. Dass das technisch wohl ein gewisser Aufwand ist, habe ich aus diesem Beitrag erfahren: https://forum.shopware.com/discussion/55017/abzug-einer-position-nach-der-gesamtsumme-auf-der-rechnung/p1 Bei uns steht die Option, es dem Finanzamt auszureden nur leider nicht zur Verfügung
Heißt das, dass es mit Shopware 5 kein Gutscheinsystem gibt, das Buchhalterisch korrekt arbeitet? Ich habe auch schon mit einem PlugIn Anbieter, der einen höheren dreistelligen Betrag für sein Produkt nimmt darüber gesprochen und auch da nur die Antwort bekommen, ja ne, die Rechnungen sind halt so, fertig.
Mir ist bewusst, dass viele kleinere Shops die Rechnungen dann händisch nachbessern, das ist bei unseren Dimensionen aber nicht mehr rentabel.
Gibt es hier Anwender die eine Lösung ohne manuellen Workaround in der Buchhaltung gefunden haben, oder Tipps für PlugIns die eine korrekte Rechnung ausgeben?
Auf dem Kicker des FA und immer noch keine Warenwirtschaft und FIBU verwenden? Halte ich für eine ganz schlechte Idee. Der Shop ist nun mal ein Shop. Alles andere gibt es so dazu wie es ist.
Auf dem Kicker des FA und immer noch keine Warenwirtschaft und FIBU verwenden? Halte ich für eine ganz schlechte Idee. Der Shop ist nun mal ein Shop. Alles andere gibt es so dazu wie es ist.
Darf ich daraus ableiten, dass bei einer Integration in eine Warenwirtschaft Shopware korrekte Rechnungen mit Gutschein generiert und an die Kunden ausgibt? Unsere Buchhaltungssoftware liest nämlich nur die Werte des Shops aus und diese sind genauso wie die Rechnungen falsch, entsprechend können sie bei Gutscheinen, die nun mal über den Shop generiert und eingelöst werden, nicht übertragen werden. Das dies bei einer Warenwirtschaft anders sein könnte und diese Shopfunktionen überschreibt und sie nicht nur steuert, war mir in der Tat noch nicht bewusst.
Beschreib mir deinen konkreten Workflow bei Wertgutscheinen doch bitte genauer, den ich konnte dem konstruktiven Anteil deiner Antwort nicht gänzlich folgen, oder wolltest du mir nur einen dummen Spruch reinwürgen?
Der Shop übergibt die Bestellungen an die Warenwirtschaft. Dort werden korrekte Rechnungen erstellt! Shopware bleibt da komplett außen vor. Das ist der Workflow.
Die Logik muss doch einsichtig sein: Shopware macht gute Webshops, ist aber kein guter Anbieter von Wawis oder FIBUs, ich würde auch keinen Shop von dem Anbieter meiner Warenwirtschaft verwenden.
Ich habe wirklich Verständnisprobleme, warum das überhaupt jemand, außer diesen halb privaten Nischenshops mit 3 Produkten, keine Wawi verwenden will. Das hat außer der Rechnungserstellung so viele weitere Vorteile.
ich fürchte für Dich gibt es keine Lösung in Shopware. Auch die Anbindung eines externen ERPs zur Rechnungsstellung löst dein Problem wahrscheinlich nicht. Es dürfte bei fast allen so sein, dass die Daten aus dem Shop übernommern werden. Und die entsprechen bei dem von dir beschriebenen Szenario nicht den Werten, die dort stehen sollten.
Ich kenne auch zwei Plugins, die den Mehrzweck-Gutscheinverkauf als Artikel anbieten und bei denen keine korrekte Rechnung erzeugt wird.
Wir haben ähnliche Erfahrungen wie @UhrwerkVerlagTina mit einem Pluginanbieter gemacht: Aussage war: Negative Nettosummen auf der Rechnung seien vollkommen in Ordnung, grundsätzlich müsse Shopware dies ändern und das Plugin sei bei anderen Shops im Einsatz.
Wenn Du das Problem technisch lösen möchtest, ist es wahrscheinlich am sinnvollsten, technisch überhaupt nicht auf die Gutscheinverwaltung von Shopware zurückzugreifen. Uns war dies jetzt zu aufwändig.
@drakon : Mit welcher Wawi erhälst Du bei einem Mehrzweckgutschein (verkauft zu 0% USt) dessen Wert z. B. größer als der Warenkorbwert ist eine korrekte Rechnung und eine korrekte Anzeige im Checkout von Shopware?
In der Rechnung müsste der Nettowert des Warenkorbs stehen und darunter der Gutscheinwert (ohne Umsatzsteuer) abgezogen werden. Der Rechnungsbetrag wäre zwar 0, aber nicht die ausgewiesene Umsatzsteuer und die Netto- bzw. Bruttosumme der Warenwerte. Erst dann ist der Gutschein als “Geldersatz” verbucht.
Wieso glaubst du dass wir keine Warenwirtschaft verwenden, oder gar verwenden wollen? Unsere Warenwirtschaft ist mit Shopware nur nicht ohne weiteres kompatibel, wir müssten also ggf. eine neue Warenwirtschaft einführen. Was durchaus ein gangbarer Weg ist, der bislang aber nicht nötig war und es für so etwas banals wie Endkundengutscheine und Geschnekkarten auch in Zukunft nicht sein wird. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass ein professioneller Webshop soetwas grundlegendes wie Gutscheine auch mit korrekter Rechnung hinbekommen sollte.
Aber ich kann verstehen, wieso solche Entwicklungen nicht voran gehen, wenn auf Fragen so unsachlich und arrogant eingegangen wird. Vor allem von jemandem dessen Shop gar keine Wertgutscheine anzubietet scheint, ich mir daher gar nicht sicher sein kann, dass du hier aus realer Erfahrung sprechen kannst. Ich bedanke mich aber für den Hinweis und werde ihn berücksichtigen.
Ich würde mich aber sehr freuen hier auch noch andere Stellungsnahmen zu lesen.
vielen Dank für deine Antwort. Aus dem Verlagswesen kommend, habe ich gehofft, dass es möglich wäre, bei der Erstellung der Rechnungs-PDF die Werte entsprechend zurück zu rechnen und korrekt anzuordnen, der korrekte Umgang mit Steuersätzen ist ja eher kein Problem. Mit einer korrekten Rechnungs-PDF könnten dann zumindest die Buchhaltungsprogramme, die ja recht banal mit einem OCR arbeiten, die Beträge richtig auslesen, ohne dass man die interne Verarbeitung groß umbauen müsste, aber da denke ich anscheinend zu kurz, wobei mir auch da noch keiner wirklich schlüssig erklären konnte, wieso.
vielen Dank für deine Antwort. Aus dem Verlagswesen kommend, habe ich gehofft, dass es möglich wäre, bei der Erstellung der Rechnungs-PDF die Werte entsprechend zurück zu rechnen und korrekt anzuordnen, der korrekte Umgang mit Steuersätzen ist ja eher kein Problem. Mit einer korrekten Rechnungs-PDF könnten dann zumindest die Buchhaltungsprogramme, die ja recht banal mit einem OCR arbeiten, die Beträge richtig auslesen, ohne dass man die interne Verarbeitung groß umbauen müsste, aber da denke ich anscheinend zu kurz, wobei mir auch da noch keiner wirklich schlüssig erklären konnte, wieso.
Dein Gedanke ist grundsätzlich nicht falsch, um eine pragmatische Lösung zu haben. Der Aufwand liegt eher im technischen Bereich. Das müsste nur durch die Kaufplugins geleistet werden, wenn man diese als „Geeignet zum Gutscheinverkauf als Artikel“ bewirbt. Und diese benötigst Du nach wie vor, um die Gutscheine nicht manuell erstellen und dem Kunden schicke zu müssen. Die Pluginpreise um 500 Euro wären übrigens alleine dafür mehr als berechtigt.
Wenn Du diesen Aufwand leisten möchtest, um dann die Rechnungen im Shop zu generieren, ist der Weg über das OCR bzwf. das maschinelle Auslesen der PDF Dateien möglich. Es wird auch in Teilen so ähnlich im Frontend durch Plugins gehandhabt. Dort ist die Darstellung richtig bei einzelnen Lösungen. Die Daten sind aber leider nur im Frontend richtig. Wir hatten uns dies angesehen, aber verworfen, weil es nicht alle Wünsche abgedeckt hätte und dafür dann zuviel Aufwand war.
Falls ihr dies erledigen möchtet, bedenkt, ob dieser Mehrzweckgutschein mit anderen Rabattgutscheinen kombinierbar sein muss. Wenn Du z. B. einen Gutschein über Newsletteranmeldung oder so verteilst, soll dieser evtl. zusammen mit dem Mehrzweckgutschein verwendbar sein. Ist jetzt nicht unbedingt für das Finanzamt entscheidend, aber für die rechtliche Gestaltung eurer Kampagnen.
Edit: Falls ihr das „Zurückrechnen“ umsetzen wollt, achtet darauf, dass die zum Zahlungsdienstleister übermittelten Werte (Summen) mit denen übereinstimmen, die ihr den Kunden auf die Rechnung schreibt. Ein Rundungsfehler kann sich schnell einschleichen.
Wir verkaufen hauptsächlich preisgebundene Bücher, da ist es mit Rabattierungen eh ziemlich mau. Daher würden uns Wertgutscheine, als Geschenkkarten und als eine Form der Rückerstattung durchaus reichen und hätten eigentlich auch wenig Konfliktpotenzial, ich hätte nie gedacht, dass das Thema so ein Krampf ist.
Kannst du mir sagen, welche PlugIns mit korrekter Anzeige im Frontend ihr euch angesehen habt? Generell spricht nämlich nichts gegen ein Kaufplugin, nur wird in den entsprechenden Präsentationen selten auf die Rechnungen eingegangen. Wir haben in der naiven Annahme, dass ein PlugIn mit dreistelligem Preis und im offiziellen Shopware Store auch rechtskonform funktioniert, auch schon eins gekauft und diskutieren jetzt schon seit Monaten über diesen Punkt. Daher wollte ich wissen ob wir da mit der Problematik alleine sind oder ob ich etwas übersehe.
Danke für den Hinweis auf die Rundungsfehler, das Problem hatten wir schon mit DETEV, das muss ich auf jeden Fall im Auge behalten.