Rufbereitschaft - was ist üblich ?

Moin zusammen,

habe mal wieder eine finanzielle Frage. Ich wurde vor kurzem darum gebeten auch am Wochenenden ein Auge auf die Server zu werfen und bei Notfällen erreichbar zu sein. Mein Vorschlag dies innerhalb von 4 Stunden zu tun wurde abgetan, ich sollte schneller erreichbar sein.  Halo

Das war von meiner Seite aus ein freiwilliges entgegen kommen, da sowas normalerweise vergütet wird. Nun möchte ich ein Angebot zur Vergütung machen mit einer Reaktionszeit von 30 Minuten am Wochenende von 08:00-17:00 Uhr

Gibt es da Regelungen (Prozentsatz vom Arbeitslohn * Wahrscheinlichkeit eines Einsatzes) ?

Wir haben relativ selten solche extremen Fälle - ich würde sagen 2-4 mal im Jahr.

Wir haben sowas ja auch im Support, dann aber 24/7 und nur für Partner und Großkunden mit entsprechenden Verträgen. Das wird aber entweder als Teil der Wartung abgerechnet oder pauschal pro Ticket. Also nie nach Aufwand. Reaktion max. 1 Stunden nach Eingang.

Unsere Angestellten bekommen pro Woche wo dieser Dienst übernommen wird, einen Tag frei. Da wir viele Leute sind, ist das maximal eine Woche alle zwei Monate. Wir fahren damit bisher recht gut. Der Durchschnitt wäre so 1-2 Notfälle pro Monat die außerhalb der Arbeitszeiten sind (Mo-Fr, 8–17 Uhr).

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@Moritz Naczenski schrieb:

Wir haben sowas ja auch im Support, dann aber 24/7 und nur für Partner und Großkunden mit entsprechenden Verträgen. Das wird aber entweder als Teil der Wartung abgerechnet oder pauschal pro Ticket. Also nie nach Aufwand. Reaktion max. 1 Stunden nach Eingang.

Unsere Angestellten bekommen pro Woche wo dieser Dienst übernommen wird, einen Tag frei. Da wir viele Leute sind, ist das maximal eine Woche alle zwei Monate. Wir fahren damit bisher recht gut. Der Durchschnitt wäre so 1-2 Notfälle pro Monat die außerhalb der Arbeitszeiten sind (Mo-Fr, 8–17 Uhr).

Okay - wusste gar nicht das Ihr auch einen 24/7 Support für Enterprise Kunden habt. Das mit der Anrechnung als Überstunden wäre natürlich auch eine Option.

eine solch’ kurze reaktionszeit solltest du dir entsprechend vergüten lassen. schau dir mal die gold subscription von shopware an (preis und reaktionszeiten). leider leben da viele shopbetreiber in einer realitätsfernen welt (internet = alles umsonst). ein 24/7 wachmann im ladenlokal kostet mehr - aber durchaus vergleichbar - versteht nur kaum einer.

Einer unserer Mitarbeiter hat auch 24/7 Bereitschaft, fällt ein Kühlhaus aus, bekommt er von der Alarmanlage die mit dem Kühlhaus gekoppelt ist eine SMS - Statusmeldung, und muss ins Lager fahren. Vergütung bekommt er nur, wenn es tatsächlich zu einen Einsatz kommt.

wobei die bereitschaft auch vergütet werden muss da er sein leben nicht planen kann.

@SB schrieb:

wobei die bereitschaft auch vergütet werden muss da er sein leben nicht planen kann.

Ist sogar vom Gesetzgeber so vorgegeben (Rufbereitschaft TVöD ▷ Vergütung, Arbeitszeit & Ruhezeit)

Hier ist die Rede von 12,5% des Studensatzes

@ErikK schrieb:

@SB schrieb:

wobei die bereitschaft auch vergütet werden muss da er sein leben nicht planen kann.

Ist sogar vom Gesetzgeber so vorgegeben (https://www.juraforum.de/lexikon/rufbereitschaft)

Hier ist die Rede von 12,5% des Studensatzes

Wie es vorgeschrieben ist, und es in der Realität aussieht, sind zwei paar Schuh.  Wink 

genau - nimmst du nun als freelancer/firma nen durchschnittlichen stundensatz von sagen wir 90 euro, kostet die reine 24/7 rufbereitschaft pro wochenende 540 euro. da ist die gold subscription mit deutlich schlechterer reaktionszeit ein schnäppchen :slight_smile:

@Vitago GmbH schrieb:

@ErikK schrieb:

@SB schrieb:

wobei die bereitschaft auch vergütet werden muss da er sein leben nicht planen kann.

Ist sogar vom Gesetzgeber so vorgegeben (https://www.juraforum.de/lexikon/rufbereitschaft)

Hier ist die Rede von 12,5% des Studensatzes

Wie es vorgeschrieben ist, und es in der Realität aussieht, sind zwei paar Schuh.  Wink 

Schon klar, aber man brauch ja auch eine Verhandlungsbasis. Wer nur 20€ pro Tag verlangt, wird vermutlich am Ende 10€ bekommen. Der Kühltechniker sollte sich das auf jeden Fall nochmal überlegen :D 

 

Werde vermutlich 2 Optionen anbieten, eine monitäre und eine auf Basis von Freizeit.

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und der auftraggeber sollte den auftragnehmer auch nicht zum gesetzesbruch verleiten. da kommen ja noch andere dinge hinzu - ruhezeiten, max. stunden arbeitszeit, usw. - wer schonmal eine prüfung durch sozialversicherungen hinter sich hat, sollte das kennen und sich bewusst sein.

@SB schrieb:

und der auftraggeber sollte den auftragnehmer auch nicht zum gesetzesbruch verleiten. da kommen ja noch andere dinge hinzu - ruhezeiten, max. stunden arbeitszeit, usw. - wer schonmal eine prüfung durch sozialversicherungen hinter sich hat, sollte das kennen und sich bewusst sein.

Stimme ich dir zu.  Wink In DE wäre ich auch sehr vorsichtig, aber in unserem Land und einigen anderen muss man sich darüber nicht all zu große Sorgen machen.  Wink 

100% richtig - ich lebe/arbeite gott sei dank auch nicht mehr in DE.